Grünflächen in Nürnberg: Schritt für Schritt zur Oase

12.10.2017, 05:51 Uhr
Grünflächen in Nürnberg: Schritt für Schritt zur Oase

© Edgar Pfrogner

Vor wenigen Wochen hat die Bundesregierung im Rahmen des Diesel-Gipfels den Kommunen eine Milliarde Euro für Maßnahmen versprochen, mit denen die Luft in besonders stark mit Schadstoffen belasteten Gebieten verbessert werden kann. "Wir hoffen auf ein paar Millionen Euro zusätzlich für Grün in der Südstadt", sagte Pluschke bei der Vorstellung der Broschüre "Großstadtoasen. Parkanlagen in Nürnberg". Da es kaum freie Flächen für Westentaschenparks in der Südstadt gibt, setzt Pluschke darauf, mehr Fassaden und Dächer zu begrünen. Konkret zugesagt ist die Förderung vom Bund aber noch nicht.

Die Broschüre bietet einen guten Überblick über die städtischen Anstrengungen zur Verbesserung der Grünflächen: In Eberhardshof entsteht bis 2019 auf dem ehemaligen Quelle-Parkplatz ein Stadtteilpark, die Sanierung des Kontumazgartens geht derzeit dem Ende entgegen, beim Wöhrder See ist die Fertigstellung für 2020 geplant. Die Broschüre ist für Neubürger und Einheimische gedacht, die sich über die Grünflächen in Nürnberg informieren wollen.

Die zehn ausgewählten Parks werden auch historisch vorgestellt. Doch nicht alle Grünflächen stehen für eine Erfolgsgeschichte. Pluschke räumt ein, dass der 60 Hektar große Westpark noch immer unvollendet ist. Bei der geplanten Sanierung des Cramer-Klett-Parks sind aktuell Probleme aufgetaucht, die den Kostenrahmen von 1,2 Millionen Euro deutlich sprengen. Es ist noch nicht absehbar, welche finanziellen Auswirkungen die teilweise Einbeziehung des Areals von Rädda Barnen sowie des ehemaligen Postscheckamt-Geländes haben.

Pluschke will beim Thema Grün in der Innenstadt mit kleinen Schritten vorankommen und auch kleine Flächen aufwerten oder entsiegeln: "Das ist mühsam." Doch die Parks in Nürnberg seien besser als ihr Ruf, auch wenn es immer wieder Probleme mit Hundebesitzern gebe. "Wir können immer nur an die Hundebesitzer appellieren, dass sie ihren Dreck mitnehmen", sagt Pluschke.

Das Grün im Umfeld der Christuskirche wird 2018 verbessert und es werden neun Bäume gepflanzt. Im Tiefen Feld wird in den nächsten Jahren eine Grünfläche entstehen. Wer Grün in Nürnberg fördert, der braucht einen langen Atem: Die gelungene Realisierung der Pegnitz-Terrassen am Südufer der Insel Schütt dauerte rund zehn Jahre.

Beim Mikropark an der Nonnengasse soll es schneller gehen: Der Sör-Werkausschuss soll nächste Woche die Entwurfsplanung beschließen, so dass im Februar 2018 mit den Arbeiten begonnen werden kann. Der Umweltreferent will am 30 Hektar großen Grünzug für das Areal an der Brunecker Straße festhalten: "Erst wenn das Raumprogramm für die geplante Universität feststeht, kann die Grünformation genau bestimmt werden."

"Großstadt-Oasen" wurde vom Umweltreferat herausgegeben und liegt in den städtischen Dienststellen aus. Im Internet finden Sie die Broschüre unter www.umwelt.nuernberg.de.

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