Gruselige Netze: Gespinstmotte verwebt Nürnbergs Pflanzen

9.5.2018, 08:08 Uhr
Wenn Gespinstmotten ihr Unwesen treiben, dann sieht das zwar gespenstisch aus, ist aber harmlos.

© Foto: Horst Linke Wenn Gespinstmotten ihr Unwesen treiben, dann sieht das zwar gespenstisch aus, ist aber harmlos.

Wenn Pflanzen unter weißen Fäden verschwinden, dann klingelt das SÖR-Bürgertelefon wieder häufiger. "Die Leute schicken uns Bilder, wollen wissen, was das ist", sagt Ulrike Goeken-Haidl von SÖR. Freilich, bei versponnenen Pflanzen denken viele an den Eichenprozessionsspinner – damit gibt es in Nürnberg derzeit aber keine Probleme. Schuld daran, dass viele Pflanzen unter einem weißen Schleier verschwinden, ist nämlich ein anderes Tier: die Gespinstmotte. "Unsere Mitarbeiter können den Anrufern ganz schnell Entwarnung geben", sagt Goeken-Haidl.

Meist schon allein deshalb, weil keine Eichen, sondern Sträucher oder Büsche versponnen werden. Der Eichenprozessionsspinner hingegen macht es sich nur auf Eichen gemütlich. Das ist aber nicht der einzige Unterschied der beiden Doppelgänger. Während Eichenprozessionsspinner eher kompakte Nester bauen, lässt die Gespinstmotte meist gleich große Flächen der Pflanze unter einem Netz verschwinden.

Gruselige Netze: Gespinstmotte verwebt Nürnbergs Pflanzen

© Foto: Bodo Marks/dpa

Weniger Eichenprozessionsspinner

So gruselig die Werke der Gespinstmotte auch aussehen – einen Schaden richten die Tiere nicht an. Weder am Menschen, noch am Grünzeug. Selbst wenn sie eine Pflanze komplett abfressen, erholt sie sich nach dem Befall schnell wieder. Für den Menschen sind die Motten harmlos. Beim Eichenprozessionsspinner sieht die Sache anders aus. Kommt der Mensch mit den Brennhaaren der Raupen in Berührung, so kann er Hautreizungen, Knötchen und Quaddeln bekommen. Ebenso unangenehm: Asthma, Bronchitis und Husten, wenn man die Härchen einatmet. Goeken-Haidl kann die Nürnberger aber beruhigen. Zum einen geht die Saison der unangenehmen Tiere erst im Juni los, zum anderen ist das Problem in Nürnberg eigentlich keines mehr – die Zahl der Tiere hat in den vergangenen Jahren abgenommen.

Vor fünf bis sechs Jahren war das noch anders – vor allem am Dutzendteich traten die Eichenprozessionsspinner immer wieder auf, mussten von SÖR-Mitarbeitern sogar aufgesaugt oder abgeflammt werden. Mittlerweile löst die Natur das Problem jedoch selbst. Weil es in dem Bereich nun einige Nistkästen für Fledermäuse gibt, hat sich das Problem von allein erledigt. Für Fledermäuse sind die Raupen schließlich richtige Leckerbissen.

2 Kommentare