Hafturlaub für Menschenrechtspreisträger Soltani

17.1.2016, 18:52 Uhr

Seine in Nürnberg lebende Tochter Maede Soltani wies im Gespräch mit der NZ jedoch darauf hin, dass ihr Vater eigentlich nach dem iranischen Gesetz längst komplett auf freiem Fuß sein müsste. Denn vor rund zwei Jahren habe das Parlament ein zuvor jahrelang auf Probe praktiziertes Gesetz verabschiedet, wonach Gefangene nach einem Drittel der verbüßten Haftstrafe freigelassen werden.

Abdolfattah Soltani sitzt seit September 2011 im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis ein. Seine Strafe von zunächst 13 Jahren wurde vor einigen Monaten auf 10 Jahre reduziert. 10 Jahre hatte er allein für die "Gründung eines Menschenrechtszentrums" erhalten, ein Jahr für die Annahme des Nürnberger Menschenrechtspreises. Selbst wenn man solche Anklagepunkte als legitim werten würde, müsste Soltani demnach seit über einem Jahr ein freier Mann sein.

Die Familie hofft, dass der Hafturlaub, für den ein befreundeter Anwalt die Kaution in Höhe von rund 250.000 Euro zur Verfügung stellte, zumindest verlängert wird und Soltani so bald wie möglich freikommt.

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