Handy im Dauerbetrieb: Seminar gegen "digitalen Stress"

19.11.2016, 12:54 Uhr
Facebook, Whatsapp und Co.: Viele Menschen leiden unter "digitalem Stress".

© dapd Facebook, Whatsapp und Co.: Viele Menschen leiden unter "digitalem Stress".

Schon morgens im Badezimmer in sozialen Netzwerken surfen, tagsüber stets das Smartphone im Blick und vor dem Schlafengehen nochmals schnell prüfen, ob der Chef eine wichtige E-Mail geschickt hat: Für viele Menschen sind Smartphone oder Tablet Begleiter durch den Tag. Die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben verschwimmen durch digitale Technologien zunehmend; diese Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit kann in Stress ausarten.

"Digitaler Stress", dieses Phänomen wird derzeit am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie der FAU in Nürnberg untersucht. Im Rahmen dieser Forschung sucht Katharina Ebner vorwiegend Berufstätige für ein am Lehrstuhl entwickeltes Training zur digitalen Stressbewältigung. "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzen sich intensiv mit ihrem Nutzungsverhalten auseinander, reflektieren Vor- und Nachteile, lernen sich abzugrenzen und schlechte Angewohnheiten zu korrigieren", sagt die Wissenschaftlerin.

Die Teilnahme an den drei Trainingsabenden (jeweils dienstags von 17 bis 20.30 Uhr am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie, Lange Gasse 20, in Nürnberg) ist kostenlos. Ein Online-Fragebogen zur Erforschung des eigenen Umgangs mit Smartphone Co. wird vorgeschaltet. Die bisherige wissenschaftliche Auswertung des Trainings habe gezeigt, dass 88 Prozent der Teilnehmer ihr Nutzerverhalten deutlich oder sehr deutlich verändert hätten – und dies langfristig, betont Ebner. "Sie wissen jetzt besser, in welchen Situationen neue Medien stören und haben gelernt, gelassen zu bleiben, wenn sie einmal digital nicht erreichbar sind."

Interessenten für das dreiteilige Seminar "Digitale Stressbewältigung", das am 29.11., 6.12. und 13.12. jeweils ab 17 Uhr stattfindet, wenden sich an: katharina.ebner@fau.de

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