Heftige Prügelei in Nürnberger Flüchtlingsunterkunft

22.12.2015, 20:22 Uhr

Am Montagabend kam es in der staatlichen Notunterkunft in der Leyher Straße zu dem Streit mit mehreren Beteiligten. Fünf Männer im Alter zwischen 21 und 25 Jahren nahm die Polizei anschließend in Gewahrsam.

Der Sicherheitsdienst verständigte kurz nach 20.30 Uhr die Polizei. Zwei Gruppen von männlichen Bewohnern waren aneinandergeraten, nach Polizeiangaben war eine Ruhestörung der Auslöser. Teilweise gingen die Männer mit bloßen Händen aufeinander los, andere nahmen auch Mobiliar zu Hilfe und schlugen damit zu.

Zahlreiche Streifen der Polizei sowie zwei Diensthundeführer und mehrere zivile Beamte rückten an. Insgesamt waren über 20 Beamte im Einsatz. Zwischenzeitlich hatte sich die Auseinandersetzung ins Freie verlagert. Hier konnte die Polizei den Täterkreis auf fünf Verdächtige eingrenzen. Sie sollen für die Körperverletzungen verantwortlich sein.

Zwei Männer (21 und 25) erlitten Kopfplatzwunden und eine Schnittverletzung. Beide mussten ambulant in einer Klinik versorgt werden. Die anderen Beteiligten erlitten leichtere Schürfwunden an Armen und Händen. Damit der Streit nicht aufs Neue ausbrechen konnte, nahmen die Polizisten die Schläger bis zum nächsten Morgen in Gewahrsam. Es ist noch nicht abschließend geklärt, wer sich genau beteiligt hat.

Kaum Privatsphäre

Laut Sozialamtschef Dieter Maly leben in der Unterkunft 250 Menschen. Häufig haben die Flüchtlinge ihm zufolge in Notunterkünften wenig Privatsphäre; die meisten müssten Monate auf einen Platz in einer kleineren Unterkunft warten. Bei 7500 untergebrachten Menschen habe es, so Maly, nur eine Handvoll ähnlicher Vorfälle gegeben.