Hightech fürs Ohr: In Nürnberg läuft die Hörgerätemesse

Nürnberg - Jetzt also auch noch "Smart Hearing": Totale Vernetzung via Bluetooth, Telefon und TV ist ein Thema auf der Internationalen Messe mit Kongress der Hörgeratebranche und Akustiker.

Schuld sind Smartphones, zu denen Schnittstellen, Prozessoren und Verbindungen gebraucht werden. Denn trotz Hörverlustes wollen Menschen vernetzt sein und über alle modernen Geräten kommunizieren. Softwareingenieure helfen ihnen dabei. "Iintelligente Hörsysteme“ erlauben es Menschen mit Hörminderung, ihr Handicap so gut wie möglich auszugleichen. Und möglich ist sehr vieles. Via Bluetooth oder andere drahtlose Übertragungstechniken sind Hörsysteme anschlussfähig an fast alle Smartphones, Telefone, TV-Geräte und externe Mikrofone. Über eine App wird das Handy zur Fernbedienung. Lautstärke, Klang und Programme je nach Anforderungen können reguliert werden. Telefonate und Musik werden direkt auf die Hörsysteme übertragen.

Der Hersteller Resound hat seine Hörtechnik integriert in das vernetzte Heim. Auf der Funkausstellung in Berlin, so erzählt Dieter Fricke, habe man Gemeinschaftsprojekte etwa mit Miele eingefädelt. Ziel ist es, dass das Gerät im Ohr meldet, wenn zum Beispiel der Wäschetrockner fertig ist oder die Tür des Gefrierschranks offen steht. 

Schwerhörigkeit ist weit verbreitet

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Sieben Jahre dauert es im Durchschnitt, bis sich ein schwerhöriger Mensch ein Hörgerät zulegt. Vergeudete Zeit und unnötiger Verzicht auf Lebensqualität, finden Hersteller und Akustiker unisono. In zwei Hallen der NürnbergMesse zeigen 135 Aussteller noch bis Freitag ihr Können. 8.000 Besucher, Akustiker, Ärzte, Wissenschaftler, Hersteller  erwarten die Veranstalter. Damit den Menschen das Hören nicht vergeht.

Schwerhörigkeit ist ein weit verbreitetes Problem, von dem Menschen aller Altersstufen betroffen sind. Studien belegen, dass bereits 25 Prozent der 50- bis 59-jährigen und 37 Prozent der 60- bis 69-jährigen Deutschen unter einer Hörschädigung leiden. Aber auch die Schwerhörigkeit bei jungen Menschen nimmt in den letzten Jahren stark zu.