Hoch auf dem gelben Wagen: Fahrten durchs Knoblauchsland

Nürnberg - Verwunderte Autofahrer, begeisterte Kinderaugen und die wahrscheinlich entspanntesten Chauffeure der Welt: Fahrten mit der Postkutsche sind die Attraktion im Knoblauchsland.

Major und Prinz scharren schon mit den Hufen. Die beiden Hengste sind Reisebegleiter und Kindermagnet in Personalunion. Von Mai bis September ziehen sie die Postkutsche auf sechs verschiedenen Strecken vorbei an den beliebtesten Sehenswürdigkeiten und außergewöhnlichen Geheimtipps des Knoblauchslandes. Neu im Repertoire: Eine Landpartie nach Poppenreuth. Von Wetzendorf geht es zum Schloss Almoshof, mit Halt an der Bucher Hefefabrik und weiter zur alterwürdigen Kirche Sankt Peter und Paul in Poppenreuth. Immer an Bord: die Experten des Museums für Kommunikation.

Sie begleiten die Gäste einmal quer durch die Jahrhunderte. "Die älteren Fahrgäste haben Kutschfahrten zum Teil noch selbst miterlebt und werden richtig nostalgisch", verrät Reiseführerin Luna Mittig. "Die Kinder finden es total toll, weil sie es überhaupt nicht kennen." Zum Abenteuer auf vier Rädern und acht Hufen gibt es als Bonus ein filmreifes Panorama. "Man guckt bei Zug- oder Autofahrten immer in die Ferne, wir richten den Blick bewusst in die Nähe", so Mittig.

Viele Touristen erklimmen seit Jahren die Stufen in die Kutsche. In den beiden Kabinen finden nur neun Passagiere auf gepolsterten Bänken Platz. Für eine Tour muss man sich daher rechtzeitig anmelden, denn die wenigen Sitze sind begehrt. "Auch Nürnberger werden noch viel entdecken", verspricht Elke Schneider, Museumspädagogin am Museum für Kommunikation.

So wie die Strecken-Planer selbst: Wenn die Experten einen neuen Aussichtspunkt, ein idyllisches Bauernhaus oder eine vergessene Sehenswürdigkeit entdecken, wandern diese in die Sehenswürdigkeiten-Liste. "So etwas kann man nicht auf dem Papier ausbrüten, das muss man selbst entdecken", meint Schneider.

Alle Informationen zu Strecken und Anmeldungen gibt es unter www.mfk-nuernberg.de