«Ich blieb oft auf meinen Getränken sitzen»

11.4.2007, 00:00 Uhr

Der Stadtanzeiger berichtete ausführlich über die nicht gerade freundschaftliche Trennung des Hausbesitzers, der Fränkischen Verlagsanstalt, von Wirt Ahmad Mushtag. Hauptvorwurf des Geschäftsführers der Fränkischen Verlagsanstalt, SPD-Unterbezirksvorsitzender Christian Vogel: Mushtag habe es nicht geschafft, den großen Saal im Karl-Bröger-Zentrum zu bewirtschaften. Und im «Transit» habe er nicht ein Lokal, sondern einen Treff für die Tango- und Salsa-Szene installiert. Außerdem sei er dem Vermieter etliche Mieten und Heizkosten schuldig geblieben.

«In den ersten zwei Jahren fanden kaum Veranstaltungen im großen Saal statt», entgegnet Mushtag. Und wenn doch mal eine angesetzt war, «wurde sie von dem damaligen Geschäftsführer der Fränkischen Verlagsanstalt oft kurzfristig abgesagt und ich blieb auf meinen Getränken sitzen».

Nicht rentabel

Es sei für ihn nicht rentabel gewesen, den Saal zu bewirtschaften. Mushtag gibt aber auch zu, dass der Vermieter das ein oder andere Mal mit ihm nicht zufrieden war, «weil es mit dem Essen nicht geklappt hat». Er sei aber durchaus in der Lage gewesen, Veranstaltungen im Saal mit Brötchen und Getränken zu versorgen, «aber das wollte der Herr Vogel nicht, die wollten mich doch raus haben».

Ebensowenig lukrativ sei das «Transit» selber gelaufen, als er in den ersten zwei Jahren wie vom Vermieter gewünscht einen günstigen Mittagstisch anbot und eine Abendkarte. Außerdem hätten die Mitglieder der SPD die Erwartung gehabt, dass er eine Art «Vereinslokal» für sie betreibe, «sie waren enttäuscht, wenn für sie kein Platz frei war». Eine Gastronomie im Bröger-Eck laufe nur mit einem speziellen Konzept, mit den Tanz-Abenden habe er versucht, wenigstens etwas zu verdienen.

Die noch offenen Rechnungen für Miete und Heizung erklärt der Wirt mit unsauberen Abrechnungsmethoden des Vermieters. Er habe für Räume die Nebenkosten zahlen sollen, die er gar nicht benutzte - darunter der Veranstaltungssaal.

Ein Problem räumt Vogel ein: «Es stimmt, dass der Strom für die Leuchtreklame am Bröger-Zentrum über Mushtags Zähler gelaufen ist, aber wir haben ihm angeboten, das zu viel Gezahlte mit den offenen Rechnungen zu verrechnen.»

Ob sich die Bewirtschaftung des großen Saals rechnet, müsse jeder Gastronom letztlich selber entscheiden. «Ich weiß nur, dass wir dort mit einem Caterer im Jahr 200 Veranstaltungen gemacht haben, davon waren die Hälfte größere Empfängen, wo es mehr gab als Brötchen und Getränke.» möl