Idealer Ort für ein Wirtshaus in Brunn

1.9.2014, 07:59 Uhr
Idealer Ort für ein Wirtshaus in Brunn

© Foto: Beck

Wenn Kratzer schwärmt, wird spürbar, wie eng er mit dem kleinen Ortsteil im Südosten Nürnbergs verbunden ist. Doch hätte der Vorruheständler, der mit seiner Familie mitten im Ort lebt und einen Bauernhof betreibt, mit dem Kuhstall, den Feldern und dem Federvieh nicht schon genügend Arbeit? „Doch, bestimmt“, gesteht er lachend, „aber mir macht der Job als Ortssprecher Spaß.“

Deshalb setzt er auch auf Zusammenarbeit. Etwa mit dem Bürgeramt Ost und der Stadt Nürnberg. „Ohne das Einvernehmen mit der Stadt würde sich manches schwieriger gestalten“, ist er überzeugt.

Eine wichtige Aufgabe habe er als Ortssprecher bereits erfüllen können: „Ein Mal pro Woche kommen ein Metzger und eine Gemüsehändlerin mit mobilen Ständen nach Brunn auf den Parkplatz der Firma ReNatour“, freut er sich. Auch ein Bäcker schaue wöchentlich vorbei. „Das ist ein bescheidener Anfang und die Brunner kaufen nicht nur ein, sondern sie treffen sich auch auf dem Platz.“

Treffpunkt fehlt

Ein zentraler Treffpunkt fehle der Bevölkerung nämlich nach wie vor: „Der Bürgerverein und ich arbeiten eng zusammen und wir bemühen uns, einen Gastwirt von Brunn zu überzeugen.“ Aufgrund der Wanderer und Radler, die hier vorbeikommen, seien die Voraussetzungen für den Betrieb eines Lokals ausgesprochen positiv. Zudem mache man sich über einen Genossenschaftsladen Gedanken und wolle die Veranstaltungsreihe „Kultur in Brunn“ wieder beleben.

Problem bleiben die vielen Baustellen, die das Bild des Stadtteils gerade prägen und für Belastungen sorgen. Derzeit werden gerade alle Wasserleitungen von der N-Ergie erneuert. Bis 2016 sollen auch die neuen DSL-Leitungen von der Telekom verlegt sein. „Das dauert zwar noch, aber wir befürchten, dass unsere Straßen durch die Baumaßnahmen kaputt gehen und wir für die Sanierung bezahlen sollen.“ Kratzer ist der Ansicht, dass der Erhalt der Straßen — auch durch Brunn fließt täglicher Durchgangsverkehr — aus Steuermitteln finanziert werden muss und nicht von den Anwohnern.

Dennoch sei es wünschenswert, wenn Brunn weiter wächst, seinen ländlichen Charakter aber beibehält. „Die Chancen dazu stehen gut, denn der Bebauungsplan sieht nur Einfamilien- und Doppelhäuser vor“, weiß er. Reihen- oder Mehrfamilienhäuser würden nicht ins Dorfbild passen und jede Menge Probleme, etwa wegen der Parkplatzregelungen, mit sich bringen. Herbert Kratzer hat einen großen Wunsch, den er zu erfüllen versucht: „Brunn soll seine frühere Attraktivität wieder zurückbekommen.“

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