Ikea war schon viele Jahre scharf auf Nürnberg

18.12.2015, 06:26 Uhr
Ikea rechnet mit jährlich 2,5 Millionen Besuchern in der geplanten Nürnberger Filiale.

© dpa Ikea rechnet mit jährlich 2,5 Millionen Besuchern in der geplanten Nürnberger Filiale.

Seit vielen Jahren schon sind die Schweden scharf auf Nürnberg, verrät deren deutscher Expansionsmanager Johannes Ferber. Mit einer hohen Einkaufskraft – auch aus der Metropolregion – ist der Standort attraktiv, selbst wenn es bereits ein Haus in Fürth gibt. „Dort stoßen wir an die Kapazitätsgrenze“, so Ferber.

Nur gab es bisher kein geeignetes Grundstück im Süden Nürnbergs. Doch der Stahlhandel Remag AG an der Regensburger Straße – stadtauswärts rechts – will das Areal 2018 räumen, die benachbarten Gebäude (BMW und zwei Handelsgesellschaften) werden 2019 auch frei. „Wir haben uns bereits die Grundstücke gesichert“, erklärt Ferber.

Mit dem Bau des Einrichtungshauses auf dem Stahlhandel-Areal soll 2018 begonnen werden. Es wird, ähnlich wie in Fürth, rund 25.500 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. „Das ist vereinbar mit dem Einzelhandelskonzept der Stadt“, betont Fraas, „denn Möbel sind nicht relevant für die Geschäfte in der Innenstadt.“ Dies treffe auch auf einen „Großteil“ der Randsortimente zu, die üblicherweise in Möbelhäusern angeboten werden.

"Zwei starke Marken"

„Da kommen zwei starke Marken zusammen“, freut sich Michael Fraas (CSU). Der Wirtschaftsreferent meint Nürnberg und den Weltkonzern. Was viele nicht (mehr) wissen: Ikea, seit fast 35 Jahren mit einem Haus in Fürth vertreten, kehrt nach Nürnberg zurück. Von 1979 bis 1981 betrieb das Unternehmen eine „Start-Boutique“ in der Marienstraße. Fraas: „Mit der Rückkehr stärkt Ikea die Attraktivität Nürnbergs.“

Ikea-Manager Ferber verspricht 200 neue Arbeitsplätze, die am Standort geschaffen werden sollen. Insgesamt werden – wie in Fürth – etwa 350 Mitarbeiter in der neuen Filiale beschäftigt. Ein Teil der Mitarbeiter wird aus Fürth kommen. Der schwedische Konzern rechnet in Nürnberg mit jährlich rund 2,5 Millionen Besuchern. Viel Kundschaft werde aus dem Raum südlich von Nürnberg kommen, ist sich Ferber sicher.

Zur verkehrlichen Erschließung des neuen Standorts soll der Knoten an der Regensburger Straße ausgebaut und die Abbiegespuren angepasst werden, erläutert Nürnbergs Bau- und Planungsreferent Daniel Ulrich. Insgesamt 1400 Parkplätze sind an der neuen Filiale vorgesehen. Mehr als die Hälfte wird unter der Filiale liegen, die auf Stelzen stehen wird. Später sollen dann (Ferber: „begrünte“) Außenparkplätze auf dem BMW-Areal geschaffen werden.

Damit Kunden auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen können, wird die Buslinie 44 (Endhaltestelle bisher beim August-Meier-Heim) bis vor das Ikea-Haus verlängert. Ein „individuelles Liefer- und Mobilitätskonzept“ soll auch Kunden ansprechen, die über kein Fahrzeug verfügen. Geplant sind zudem kostenlose Elektro-Tankstellen sowie der Einsatz regenerativer Energie sowie Photovoltaik und Erdwärme.

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