Im Einsatz gegen Eis und Schnee: Sör rüstet Winterflotte auf

18.8.2015, 06:00 Uhr
Im Einsatz gegen Eis und Schnee: Sör rüstet Winterflotte auf

© Eduard Weigert

In einer ersten Phase sollen acht bis zehn Winterdienst-Lkw (etwa ein Drittel der Flotte) mit modernster GPS-gesteuerter Telematik-Technik versehen werden. Eine entsprechende Ausschreibung für ein Interessenbekundungsverfahren für Firmen ist gerade im neuen Amtsblatt der Stadt erfolgt.

Laut Anforderungsprofil soll damit ziemlich viel möglich sein. Dazu gehört die Aufzeichnung der Luft- und Fahrbahntemperatur, was sehr wichtige Anhaltspunkte über das Mikroklima in einzelnen Stadtbezirken liefern kann. Denn die Fahrzeuge sind viel unterwegs. Bisher sind die Wetterdaten – aufs Stadtgebiet bezogen – noch eher grob.

Das satellitengestützte System ermöglicht auch, vom Leitstand aus die Routenpläne aktuell anzupassen, etwa von einer Regeltour auf Sonderpläne, wenn es die Wettersituation erfordert. Oder wenn es Hinweise von der Polizei oder vom Einsatzleiter auf neuralgische Straßenverhältnisse gibt. Zugleich ist es möglich, Alarmierungen über die Diensthandys auszugeben.

Laut Norbert Koch vom Sör-Fuhrpark können mit der Technik auch neue Fahrer – Navi-gestützt – besser auf ihren Routen eingeführt werden. Hierbei erwähnt er, dass die Telematik eine deutliche Entlastung für die Mitarbeiter im Winterdienst bringen wird, weil die Einsätze nicht mehr handschriftlich (!) dokumentiert werden müssen. Das ist zeitraubend und geht von der Einsatzzeit ab.

Technik soll Wintereinsatz erleichtern

Die Technik kann auch elektronisch Salzmenge und -dosierung sowie Streubild und die Beimischung von Sole erfassen. Der Einsatz von Salz gerät – aus Umweltschutzgründen – immer wieder in die Diskussion.

Koch zählt einen weiteren, durchaus wichtigen Vorteil auf. So kann das System jederzeit dokumentieren, wo und wie Sör im Wintereinsatz war. Das ist vor allem dann von Bedeutung, wenn es um Haftungsfragen geht. „Wenn jemand behauptet, dass es an einer Stelle zu einer bestimmten Stelle glatt war, können wir nachweisen, wie die Witterungsverhältnisse waren und was gestreut wurde“, betont Norbert Koch. Zwar zählten vor Gericht auch die handschriftlichen Aufzeichnungen der Mitarbeiter. Doch die GPS-genau Dokumentation wird zunehmend Standard. Zudem können in dem System zur Beweissicherung auch Fotos hinterlegt werden.

Zum Einsatz kommen soll es in Nürnberg aber erst ab dem Winter 2016/17. Einige große Kommunen wie Berlin und Hamburg nutzen die Telematik bereits, so Koch. Auch Autobahnmeistereien. „Das ist eine Frage der Kosten“, lautet seine Erklärung dafür, dass Nürnberg erst jetzt einsteigt.

Was die neue Technik Sör kosten wird, kann Koch noch nicht sagen. Zunächst sollen bis zu drei Firmen ausgewählt werden, die dann ihre Vorschläge präsentieren sollen. Danach könne man auch konkreter die Kosten ermitteln, so der stellvertretende Leiter des Fuhrparks.

 

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