Im Keller lauern dieses Jahr besonders große Spinnen

27.11.2015, 05:57 Uhr
Im Keller lauern dieses Jahr besonders große Spinnen

© dpa

Nicht nur der Mensch nimmt zu, wenn er zu viel isst. Auch Spinnen können an Körperumfang zulegen, wenn sich Beute in rauen Mengen in ihrem klebrigen Netz verfängt. „In Franken ist es in diesem Jahr besonders trocken gewesen“, sagt Wolfgang Dötsch vom Bund Naturschutz in Nürnberg. Da das warme und trockene Wetter den Achtbeinern besonders viele Insekten bescherte, spricht der Biologe von einem "guten Spinnenjahr".

Die Hauswinkelspinne lebe immer nahe beim Menschen, etwa in Kellerschächten oder Garagenwinkeln. Sie mag es frostfrei und geschützt. Ihr Körper werde aber, Wetter hin oder her, kaum größer als ein Fingernagel. Zehn Zentimeter für Spinnenkörper plus Beine hält Dötsch für übertrieben. „Acht Zentimeter sind aber möglich.“

Er bugsiert die Achtbeiner aus seinem eigenen Keller mit der Hand nach draußen, gebissen wurde er noch nie. „Ein Biss ist auch unwahrscheinlich, da muss man die Spinne schon ärgern.“ Der Anreiz, das zu tun, ist für die meisten wohl eher gering. Der Ekel vor Spinnen sei im menschlichen Stammhirn verankert, erklärt Dötsch - ein Erbe der Evolution, aus Zeiten, als sich der Mensch noch in Urwäldern herumtrieb, in denen giftige Spinnen leben. „Aber in Deutschland gibt es keine gefährlichen Exemplare.“

Tiergarten-Vizechef Helmut Mägdefrau hält die Meldung von den Riesenspinnen für Humbug. „Da müsste man schon Tschernobyl nach Nürnberg verlegen, damit die Spinnen so viel größer werden“, sagt er. Prozentual könne es aber in diesem Jahr schon mehr größere Spinnen geben, fügt er hinzu.

 

7 Kommentare