Immer mehr Diebstähle an Bahnhöfen und Bahnsteigen

28.9.2016, 06:00 Uhr
Immer mehr Diebstähle an Bahnhöfen und Bahnsteigen

© Michael Matejka

Nach Angaben der Bundespolizei waren es im vergangenen Jahr deutschlandweit 44.800 Taten. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von rund einem Viertel. Auch in Nürnberg zeichnet sich dieser Trend ab. 20 Prozent mehr Straftaten haben sich verglichen mit dem Vorjahr im Zeitraum von Januar bis August ereignet. Darunter sind auch Ladendiebstähle, Betrügereien und eben Taschendiebstähle (30 Prozent der Gesamtzahl) und Gepäckdiebstähle (zehn Prozent).

Tricks, den Ahnungslosen Wertsachen aus der Tasche zu ziehen, gibt es viele. Besonders beliebt unter Diebesbanden: Ein Täter bittet einen Fahrgast um Unterstützung beim Lesen eines Fahrplans oder einer Stadtkarte. Sein Komplize nutzt das Ablenkungsmanöver, um das Reisegepäck des Angesprochenen zu stehlen oder ihm in die Manteltasche zu greifen.

Die Täter nutzen für ihre Diebestouren aber auch Menschenmengen. Dort, wo sich Reisende drängen und schieben, ein Körperkontakt nicht zu vermeiden ist, schieben und drängen die Täter mit — und durchwühlen möglichst unauffällig Hand-, Hosen- und Jackentaschen. "In solchen Situationen ist das Risiko am Größten", sagt Albert Blersch, Leiter der Bundespolizei in Nürnberg.

Zum Schutz ihrer Kunden fordert die Deutsche Bahn eine konsequentere Bestrafung von Dieben. Denn wer gefasst wird, macht auf freiem Fuß kurz darauf oft wieder lange Finger.

Nach Angaben der Bundespolizei sind hier professionelle Banden unterwegs, die international auf Beute-Touren sind. Das Muster des Trickdiebstahls in Bahnhöfen und Bahnsteigen ist immer dasselbe: Drei bis sechs Täter nehmen ein Opfer ins Visier. Die einen stehen Schmiere, die anderen lenken den Reisenden ab und wieder andere greifen zu. Auch körperliche Angriffe auf Reisende, vor allem aber auf Bahnmitarbeiter, sind keine Seltenheit. Die Bahn rüstet sich jedoch gegen die Gewalttaten.

2 Kommentare