In Nürnberg: Weniger Arbeitslose als noch 2014

29.1.2015, 21:42 Uhr
In Nürnberg: Weniger Arbeitslose als noch 2014

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Erfreulich für Nürnberg ist allerdings, dass die aktuelle Arbeitslosenquote um 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt, wohingegen Schwabach die einzige Region im Agenturbezirk ist, in der die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Wie Agenturchefin Elsa Koller-Knedlik bei der Pressekonferenz am Donnerstag mitteilte, spiegele der Stellenzugang in Nürnberg die kalendertypisch ruhige Lage des Nachfragemarktes wider.

Probleme bei Helferstellen verschärfen sich

Die meisten Stellen seien in den Bereichen Gesundheit, Verkehr/Logistik und Produktion vorhanden. Für den Agenturbezirk, bestehend aus der Stadt Nürnberg, der Stadt Schwabach und dem Nürnberger Land, beträgt die Arbeitslosenquote 6,6 Prozent, im Vorjahresmonat waren es 6,8 Prozent.

Die Beschäftigungsschere zwischen einfachen und qualifizierten Tätigkeiten geht ganz offensichtlich immer weiter auseinander, was auch die Agentur für Arbeit Nürnberg umtreibt. Elsa Koller-Knedlik beschrieb das gestern so: „Das, was an Beschäftigungspotenzial nachwächst, ist ein anderes als das, was bei uns wegbricht.“ Zwar sehe der Arbeitsmarkt insgesamt gut aus, das Problem verschärfe sich aber mit den Helferstellen.

Keine Ausbildung, kein Job

Sie kündigte an, die Agentur werde Aktionen starten, um dieses Thema mehr in den Fokus zu rücken. Gerade auch in Nürnberg sei zu beobachten, wie die Lohnspirale bei einfachen Tätigkeiten nach unten gehe. Koller-Knedlik: „Nur noch jede neunte Stelle, die in der Agentur aktuell zur Besetzung ausgeschrieben ist, ist für Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung.“

Um gute Facharbeiter und qualifizierte Kräfte ist nach ihren Worten mittlerweile ein Wettbewerb der Regionen entbrannt. Sätze wie „einen guten Mechatroniker können Sie mir immer vorbeischicken“ seien keine Seltenheit mehr. Die Agenturchefin riet auch Frauen, „mehr in sich zu investieren“. Angesichts hoher Mieten im Stadtgebiet reiche das Haushaltsgeld häufig nicht aus, und die Frauen könnten dann, sobald es die familiäre Situation wieder zulasse, eine Arbeit aufnehmen.

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