In Zabo soll ein schöner Brunnen sprudeln

18.12.2011, 08:58 Uhr
In Zabo soll ein schöner Brunnen sprudeln

© Karlheinz Daut

Das Wasser für diesen Brunnen soll aus einer Quelle kommen, die unten im Keller des Gebäudes der Zabo-Apotheke in der Zerzabelshofer Hauptstraße 18 sprudelt — bis zu 24 Liter pro Minute. Bisher wird es dort abgepumpt und ins Kanalnetz geleitet. 2009 machte die Hausbesitzerin Susanne Lehnert die städtische Umweltbehörde darauf aufmerksam.

Die ließ das Quellwasser untersuchen und stellte fest, dass die Qualität überraschend gut ist. „Es handelt sich im Prinzip um Trinkwasser. Wir wissen allerdings nicht genau, wo das Wasser herkommt“, erläutert Sarah Grünfelder von der Umweltplanung. Offenbar gibt es im Untergrund von Zabo ein weit verzweigtes Quellsystem, das in früheren Zeiten zahlreiche Brunnen speiste und deren Ausweitung bis heute nicht erforscht ist.

Die Stadt verfolgt nun im Rahmen des Projekts „koopstadt“ die Idee, das hochwertige Quellwasser wieder dem natürlichen Kreislauf zuzuführen, es im Stadtteil sichtbar und erlebbar zu machen und die Quelle wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Ein Fürther Architekturbüro wurde mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Diese soll im kommenden Frühjahr der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Wir wollen herausfinden, ob die Stadtteilbewohner überhaupt an der Brunnen-Idee interessiert sind“, sagt Grünfelder.

Einst galt die Quelle in Zabo als Gesundbrunnen. Dieser wurde 1645 erstmals erwähnt und speiste ein Wildbad an der Insel Schütt. Carl Freiherr von Metthingh ließ für die Quelle in den 60er Jahren des 19.Jahrhunderts einen Brunnen errichten. Die Brunnenstube soll an der Stelle gestanden haben, wo sich jetzt die Zabo-Apotheke befindet. Der eigentliche gemauerte Brunnen befand sich in der Nähe des Eingangs zum Endres’schen Biergarten.

Nebenan hat die Künstlerin Manuela Dilly ihre Werkstatt. Sie ist begeistert von der Idee, wieder einen Brunnen für Zabo zu schaffen. Dilly ist Vorsitzende des Vereins „Gesünder lernen“, der Trinkwasserbrunnen in Schulen installieren will (der Stadtanzeiger berichtete), und wird deshalb von der Stadt an dem Projekt beteiligt. Auch der Vorstadtverein Zabo und der örtliche Bund Naturschutz sind laut Grünfelder mit im Boot.

Dilly kann sich gut vorstellen, dass der Brunnen wieder an der alten Stelle steht. Sie hat bereits Ideen, diesen mit Sandstein zu fassen und künstlerisch zu gestalten. Natürlich sollte dann auch das Umfeld mit Bänken und Grün ausgestattet werden. „Ein Aufenthaltsbereich könnte den ganzen Stadtteil aufwerten“, meint dazu Grünfelder.

Noch ist offen, wie das Projekt, falls es tatsächlich auf Gegenliebe stößt, finanziert wird. Die Stadt hat keine Mittel, „es müssten eine Interessengemeinschaft oder ein Verein gegründet und Spenden gesammelt werden“, da sind sich Dilly und Grünfelder einig.
 

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