Ingenieure radeln für Schulkinder in Nicaragua

7.8.2013, 00:00 Uhr
Ingenieure radeln für Schulkinder in Nicaragua

© Harald Sippel

Gemeinsam Grenzen überwinden. Das haben sich Christian Tews (30) und Uwe Fürbeth (32) zum Motto gemacht. Ihr ehrgeiziges Ziel: In vier Wochen wollen die beiden Freunde durch sieben europäische Staaten insgesamt 3103 Kilometer radeln, bis nach Schweden. „Wir möchten auf ein Hilfsprojekt für Schulkinder in Nicaragua aufmerksam machen“, erklärt Tews. Ein Team aus Nürnberg des Vereins „Ingenieure ohne Grenzen“ will sieben Schulen und ein Gesundheitszentrum in Los Guatuzos bei Nürnbergs Partnerstadt San Carlos mit Solarstrom versorgen.

Personal ausbilden

Oft sind bereits Solarsysteme installiert, jedoch scheitert es in Entwicklungsländern meist an der falschen Bedienung. Der Verein „Ingenieure ohne Grenzen“ setzt dort gezielt an, schult das Personal vor Ort und installiert neue Anlagen. Durch einen neuen Stromanschluss könnten die Schulen mit Licht versorgt werden, auch wenn es dunkel wird. So wäre zusätzlich Abendunterricht möglich. Außerdem könnten Mobiltelefone gegen Gebühr aufgeladen werden, um auch in Zukunft regelmäßige Einnahmen zu erzielen, mit denen Unterrichtsutensilien angeschafft werden.

Bis jetzt haben die zwei Ingenieure 1500 Euro mit ihrer Fahrradaktion gesammelt. Während der Tour wollen sie den Betrag verdoppeln. Denn insgesamt werden für das Projekt 15000 Euro benötigt.
Doch die beiden Freunde treibt noch etwas anderes an: Die Leidenschaft für Fahrradtouren. „Wenn man etwas tut, das einen begeistert, macht das einfach Spaß“, sagte Tews kurz vor dem Startschuss am Hauptmarkt. Motiviert und voll bepackt geht die Reise aus dem Herzen der Nürnberger Altstadt in Richtung Skandinavien.

„Mit dieser Hitze konnte keiner rechnen.“ Fürbeth spricht den kleinen, wunden Punkt des Unternehmens an. Bei Temperaturen bis zu 36 Grad wollen die zwei pro Tag im Schnitt 100 Kilometer zurücklegen. Mit Zelt, Reiseküche, Klamotten zum Wechseln, Essen, Wasser und elektronischen Geräten haben beide jeweils fast 50 Kilogramm Gepäck. Doch diese Beschwerlichkeiten trübt die Vorfreude der zwei leidenschaftlichen Fahrradfahrer kaum. „Da muss man sich eben etwas einschränken“, lächelt Fürbeth.

Besonders freuen sich die Radler auf die Besichtigungen der Städte. Über Tschechien, Polen, durch drei baltische Staaten, weiter nach Finnland und schließlich Schweden soll die Reise gehen. Tews und Fürbeth haben sogar darüber nachgedacht, von Stockholm aus noch weiterzufahren. „Aber jetzt wollen wir erst einmal Schweden erreichen“, meinen beide. Aktuelle Nachrichten der Radler gibt es in deren Internet-Blog und auf der Plattform Facebook.

Unterstützt wird die Spendenaktion bereits von mehreren fränkischen Unternehmen. Weitere Investoren erwünscht.

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