Internet-Shop "Hadikomm": Türkische Mode für Deutschland

21.7.2014, 16:20 Uhr
Viele Türkinnen lieben die Kollektionen von "Ipekyol", einer der angesagten Marken in der Türkei.

© PR Viele Türkinnen lieben die Kollektionen von "Ipekyol", einer der angesagten Marken in der Türkei.

Glaubt an den Erfolg von "Hadikomm“: Nalan Özkan.

Glaubt an den Erfolg von "Hadikomm“: Nalan Özkan. © Stefan Hippel

Braucht es wirklich einen weiteren Online-Shop? Was hat denn die türkische Mode, was in Deutschland noch nicht zu haben ist?

Nalan Özkan: Erstens entwickelt sich auf dem türkischen Modemarkt gerade extrem viel, es gibt interessante Designer. Und manchmal sind es Nuancen, die ein Teil besonders machen. Ein besonderes Muster zum Beispiel.

Zweitens ist die türkische Mode für alle interessant, die mehr Vielfalt in der Mode haben möchten. In den Innenstädten findet man ja die immergleichen Läden! Und natürlich ist es toll für die Türkinnen, die bisher „ihre“ Marken nur im Urlaub in der Türkei einkaufen konnten.

Das heißt, die Türkinnen, die in Deutschland leben, kennen Marken wie „Twist“ oder „Ipekyol“, die es bei Hadikomm gibt?

Özkan: Ja! Diese Marken und die Mode tauchen zum Beispiel in beliebten türkischen Serien auf, und die werden ja auch hier gesehen.

Gibt es bisher keine Läden oder Online-Shops, die junge türkische Mode in Deutschland verkaufen?

Özkan: Nein, bisher nicht. Komischerweise sind fast alle Branchen mittlerweile in Deutschland vertreten, es gibt türkische Lebensmittel, Versicherungen, Telefonanbieter oder Banken. Aber viele Modelabel, die in der Türkei angesagt sind, bekommt man hier nicht.

Werden die Styles auch bei den deutschen Frauen ankommen, oder nur bei den Türkinnen?

Özkan: Im Moment haben wir 60 Prozent türkische Kundinnen, der Rest ist gemischt. Und die Rückmeldungen sind positiv!

Ich glaube, dass das Potenzial in Westeuropa da ist. Es ist auch unser Ziel, diese Marken hierher zu bringen und bekannt zu machen. Viele wissen gar nicht, dass türkische Mode eine Alternative zu Mango, Zara oder H&M ist.

Immer wichtiger wird die Frage, wo ein Kleidungsstück produziert wird. Wie ist das bei Hadikomm?

Özkan: Die türkischen Marken produzieren in der Türkei, dort gibt es ja eine große Textilindustrie. Und der Vorteil ist, dass wegen der geografischen Nähe Trends schnell umgesetzt werden können. In drei, vier Wochen ist die Ware fertig. Da können die Produzenten in Fernost nicht mithalten.

Wer ist modebewusster: Deutsche oder Türkinnen?

Özkan: Ganz ehrlich? Im Moment glaube ich, die Türkinnen. Das war nicht immer so, aber jetzt sind viele Türkinnen absolut up to date, legen Wert auf Marken und Qualität.

Glauben Sie, dass die Türkinnen in Deutschland lieber türkische Mode kaufen, wenn sie die Wahl haben?

Özkan: Ja. Das hat auch mit der emotionalen Verbundenheit der Türken zu ihrem Heimatland zu tun. Türkischen Reis bekommen Sie hier in jedem Supermarkt, aber wo kaufen die Türken ihren Reis? Genau: beim Türken.

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