Ist das erlaubt? Boot steht seit Wochen in St. Leonhard

Nürnberg - Mein Haus, mein Auto, mein Boot - aber wo ist mein Parkplatz? Anwohner im Nürnberger Stadtteil St. Leonhard wundern sich über einen seit mehreren Wochen am Straßenrand abgestellten Anhänger, auf den ein kleines Schiff geschnallt ist.

"So etwas ist eine große Frechheit", echauffiert sich Daniel W. unter einem Facebook-Post von nordbayern, der ein in der Leopoldstraße geparktes Boot zeigt. "Das Geld für ein Boot zu haben und dann den öffentlichen Parkraum damit zumüllen. Das geht gar nicht!", schimpft der Nutzer. In der Tat steht das abgedeckte Boot, das etwa dreimal so hoch und dreimal so lang wie ein durchschnittlicher Pkw ist, seit mehreren Wochen an ein und derselben Stelle.

© Stefan Hofer

Das Problem: Aufgrund von gleich zwei Baustellen sind Parkplätze in diesem Bereich von St. Leonhard zur Zeit ohnehin rar gesät, abends sieht man regelmäßig Autos auf der Suche nach einer Lücke um die Häuserblocks kreisen. Die Frage, die sich daher stellt, lautet: Ist es überhaupt erlaubt, ein derart großes Boot am Straßenrand abzustellen? Laut Polizeisprecher Michael Petzold spricht zunächst einmal nichts dagegen, sofern die Parkbuchten nicht explizit für Autos ausgeschildert sind. Dies ist nicht der Fall, der Hänger ist zudem ordnungsgemäß angemeldet.  

Allerdings dürfen abgehängte Anhänger, wie etwa auch Wohnwagen, laut Gesetz nur maximal zwei Wochen am selben Fleck stehen, so Petzold. Andernfalls droht ein Bußgeld von 20 Euro, denn im Gegensatz zu angemeldeten Kraftfahrzeugen ist das Abstellen eines Anhängers auf öffentlichen Parkplätzen nicht dauerhaft gestattet. Spätestens nach Ablauf dieser zwei Wochen, so schreibt es Paragraph 12 der Straßenverkehrsordnung vor, muss umgeparkt werden.

Und zwar nicht nur um ein paar Zentimeter vor oder zurück, sondern tatsächlich. Nachzuweisen, dass dies nicht geschehen sei, gestalte sich jedoch schwierig, erklärt der Polizeisprecher. Hierfür sei ein lückenlose Dokumentation nötig.