Junge Union Nürnberg fordert Impfpflicht gegen Masern

26.4.2015, 06:00 Uhr
Viele Eltern lassen ihre Kinder heutzutage nicht mehr gegen Masern impfen - mit teilweise dramatischen Folgen. (Symbolbild)

©  Jens Wolf/Archiv (dpa) Viele Eltern lassen ihre Kinder heutzutage nicht mehr gegen Masern impfen - mit teilweise dramatischen Folgen. (Symbolbild)

Der tragische Todesfall habe leider gezeigt, dass Masern aufgrund ihrer schwerwiegenden möglichen Komplikationen nicht als harmlose Kinderkrankheit bezeichnet werden können, so die JU in einer Pressemitteilung. Bei Masern handele es sich um eine Virusinfektion. Der Virus, so die JU-Geschäftsführerin Daniela Schrätz, sei in der Lage, das zentrale Nervensystem zu befallen, und hinterlasse zudem eine langjährige Immunschwäche, die das Auftreten anderer Erkrankungen begünstige. Masern sind zudem extrem ansteckend.

Aus Angst vor Nebenwirkungen der Impfung lassen viele Eltern ihre Kinder nicht mehr gegen Masern impfen. „Dabei ist das Risiko eines Impfschadens doch so viel geringer als das eines bleibenden Schadens nach der Erkrankung“, betont Daniela Schrätz.

In diesem Jahr sind bereits 85 Krankheitsfälle beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gemeldet worden — 2014 waren es bis Mitte April nur 49. „Insbesondere in Großstädten wie Nürnberg ist es deswegen unbedingt nötig, die Kinder durch eine Impfung vor Masern zu schützen“, so Schrätz weiter.

Um weitere Todesfälle zu verhindern, fordert die JU Nürnberg im Sinne des Kindeswohls die Einführung einer verpflichtenden Impfung. Impftage an städtischen Kliniken könnten dabei die effektive Durchführung sichern.

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