Jürgen Dörfler von den Freien Wählern setzt auf das Thema Wohnen

15.8.2018, 10:01 Uhr
Jürgen Dörfler ist 1961 in Nürnberg geboren und im Stadtteil St. Johannis aufgewachsen. Ursprünglich in der CSU beheimatet, wechselte er 2008 zu den Freien Wählern und wurde 2014 in den Stadtrat gewählt. Im Wahlkreis Nürnberg-Nord kandidiert er nun auf Platz acht der Mittelfrankenliste für den Landtag.

© Stefan Hippel Jürgen Dörfler ist 1961 in Nürnberg geboren und im Stadtteil St. Johannis aufgewachsen. Ursprünglich in der CSU beheimatet, wechselte er 2008 zu den Freien Wählern und wurde 2014 in den Stadtrat gewählt. Im Wahlkreis Nürnberg-Nord kandidiert er nun auf Platz acht der Mittelfrankenliste für den Landtag.

Warum sind Sie Politiker geworden?

Jürgen Dörfler: Wenn Politik als Beruf gemeint ist, geht es mir vor allem um eins: Nürnberg als Zentrum von Nordbayern ist anders strukturiert als die anderen Großstädte in Bayern – vor allem das will ich in den Landtag tragen. Da ist auf der einen Seite immer noch eine verhältnismäßig hohe Zahl von Langzeitarbeitslosen, auf der anderen haben die Mieten ein besorgniserregendes Niveau erreicht. Und vor allem im Norden der Stadt ist Bauland praktisch unerschwinglich geworden. Politisch aktiv geworden bin ich ursprünglich, als ich mit 18 in die Junge Union und den Ring christlich demokratischer Studenten eintrat – damals ging es mir um einen Gegenpol zu den dominierenden Linken.

Wo brennt es in Ihrem Wahlkreis am meisten?

Dörfler: Ganz klar: beim Thema Wohnen. Schon ein kurzer Blick auf den Mietspiegel zeigt: Da läuft etwas in die falsche Richtung. Da ist auch zu fragen, ob zum Beispiel die Wärmedämmungsvorgaben nicht überzogen sind und die Standardbauweise nicht ausreicht. Außerdem bräuchten wir dringend auch einmal die Ansiedlung größerer Firmen. Mit Sozialaktivitäten und Kultur ist es nicht getan. Die Agentur Bayern Invest hat Franken bisher nicht viel gebracht – alles geht nach Südbayern.

Was hat Sie in der Landespolitik zuletzt am meisten geärgert?

Dörfler: Dass das geplante Volksbegehren gegen den Flächenfraß nicht zugelassen wurde – zwar eine Gerichtsentscheidung, aber offenkundig unter massivem politischen Druck. Die Natur lässt sich aber nicht vermehren. Und wenn man zulässt, dass die Peripherien der Orte zugepflastert werden, darf man sich nicht wundern, dass die Ortskerne ausbluten.

Was würden Sie ändern, wenn Sie Ministerpräsident wären?

Dörfler: Auf jeden Fall den Flächenfraß eindämmen. Das führt bis zur Frage, wie weit die Hochschulen noch verteilt und gestreut werden sollen und ob nicht eine Bündelung sinnvoller wäre. Übrigens: Auch die künftige Universität Nürnberg ist nicht „die“ Lösung. Auf dem Südbahnhofareal wurde die Chance vertan, die alten Hallen als Entwicklungskern mit Start-ups zu nutzen.

Jürgen Dörfler von den Freien Wählern setzt auf das Thema Wohnen

© privat

Wie sieht Ihr Rezept gegen den persönlichen Wahlkampfstress aus?

Dörfler: Ich habe mir alles selbst erarbeitet, das verschafft mir eine große Unabhängigkeit und Gelassenheit. Und bei den Freien Wählern können auch der Landes- und Bundesvorstand keinen direkten Einfluss auf unseren Kreisverband nehmen.

Ihre Botschaft an die Wählerin und den Wähler sieht in aller Kürze so aus:

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