Kampf gegen K.o.-Tropfen: Nürnberger erfinden Schnelltest

4.1.2016, 05:59 Uhr
So schnell kann es geschehen: Jemand schüttet in einem unachtsamen Moment K.o.-Tropfen ins Glas. Der Schnelltest "DrugCop" soll nun potentielle Opfer vor den Tropfen warnen.

© dpa So schnell kann es geschehen: Jemand schüttet in einem unachtsamen Moment K.o.-Tropfen ins Glas. Der Schnelltest "DrugCop" soll nun potentielle Opfer vor den Tropfen warnen.

Die Wahl-Nürnberger Sven Schlotfeldt und Mirko Karafiat haben den "DrugCop" erfunden. 250 Projektingenieure haben bei der Entwicklung des Cocktailstäbchens mitgearbeitet, das mit einem fotooptischen Verfahren erkennt, ob sich eine gefährliche Substanz im Glas befindet. An dessen Ende blinkt dann eine LED-Anzeige rot auf, falls Gefahr besteht.

Aber in dem ausziehbaren Stäbchen - Schlotfeldt: "Es muss immer bis zum Boden des Glases kommen"- soll noch viel mehr Technik stecken. Zum Beispiel soll sich der "DrugCop" über eine Software mit dem Smartphone des Besitzers oder von Freunden synchronisieren, „und dann gibt es eine Nachricht auf das Handy, wenn das Stäbchen eine Gefahr erkennt“.
Anders als bisherige Erfindungen, soll der "DrugCop" kein Einweg-Produkt sein und die Zielgruppe ansprechen, "also cool sein". Im Blick haben die beiden vor allem junge Leute, "aber auch Geschäftsleute", sagt Karafiat. Auch solchen Fällen gibt es immer wieder, dabei gehe es dann eher um Raub als um Sexualdelikte.

Angst schüren wollen die beiden allerdings nicht. Sie wissen: Statistische Zahlen gibt es kaum. Denn den Missbrauch von K.o.-Tropfen bei Delikten nachzuweisen, ist schwierig, weiß auch die Nürnberger Polizei. Bei den auch als Liquid Ecstasy verbreiteten Drogen GHB und GBL (Gammahydroxybutyrat und Gammabutyrolacton) ist ein Nachweis nur wenige Stunden nach dem Konsum möglich.

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