Keine Aussicht auf Genesung in der eigenen Heimat

13.11.2015, 09:49 Uhr
Keine Aussicht auf Genesung in der eigenen Heimat

© Foto: Heilig-Achneck

Mit zwei Krücken schleppt sich die 43-Jährige über den Gang und bis zur Treppe. Die Stufen hinab- oder hinaufzusteigen, kostet sie immer besonders viel Überwindung. Seit Jahrzehnten plagen bohrende Schmerzen in den Hüften die Frau aus der Nähe von Tirana in Albanien. Die eine Seite sei von Geburt an geschädigt, sagt sie, und wegen der dadurch bedingten Fehlhaltungen ist inzwischen auch die andere marode.

Doch in ihrer Heimat hatte es früher dafür überhaupt keine Behandlungsmöglichkeit gegeben – und heute fehlt nicht nur ihrer Familie das nötige Vertrauen in die örtlichen Krankenhäuser und Ärzte. „Geh in eine Klinik und du bist vier Wochen später tot“, laute eine verbreitete Überzeugung, erzählt ihr Mann Xhevan.

Die Schmerzen hält die 43-Jährige nur noch mit Medikamenten in hoher Dosis aus. Dennoch verflüchtige sich die Wirkung oft schon nach einer Stunde. „Am schlimmsten ist es in der Nacht“, meint Dhurata K. Seit dem Frühsommer ist sie mit ihrer Familie in einer Asyl-Unterkunft im Landkreis Erlangen-Höchstadt einquartiert.

Dringend nötige Operation

Und sie ist dort nicht sich selbst überlassen: Einige ehrenamtliche Betreuerinnen waren von der Begegnung mit der schwerkranken Frau so bewegt, dass sie ihr nun zu der dringend nötigen Operation verhelfen wollen. Genauer gesagt: zu zwei Eingriffen.

Denn auf einmal seien die Hüftleiden nicht zu beheben, haben die Untersuchungen ergeben. Um die Chancen für die komplizierten Behandlungen auszuloten, hat der Helferkreis bereits Kontakt zu mehreren Kliniken aufgenommen.

Doch selbst wenn es gelingt, Einrichtungen und Mediziner zu finden, die großes Entgegenkommen zeigen, wird die Heilung teuer — und nur durch Spenden zu finanzieren sein. Die Weihnachtsaktion will wenigstens einen Grundstock legen und hofft dazu auf großherzige Förderer. Über alledem schwebt freilich die Gefahr einer Abschiebung. Denn die Chancen auf Anerkennung und Schutz stehen für Albaner in Deutschland bekanntlich ziemlich schlecht. „Ich hatte und habe ein schönes Leben“, sagt die Helferin Margot Säber, „hier habe ich jetzt das Gefühl, etwas tun zu müssen. Die Familie einfach heimzuschicken, wäre unmenschlich.“ Zumal die Kinder in Kindergarten, Schule und Sportverein schon gut Fuß gefasst haben.

Die Weihnachtsaktion schildert täglich beispielhaft Einzelschicksale — auch um eine breite Auswahl für zweckgebundene Zuwendungen zu bieten (Angabe der Fallnummer genügt). Die Not von Flüchtlingen, die in der öffentlichen Diskussion breiten Raum einnimmt, kann nicht ausgeblendet bleiben, wird aber ebenfalls konzentriert anhand von Einzelfällen wie dem von Dhurata K. aufgegriffen.


Die „Freude für alle“-Spendenkonten:

Spk. Nürnberg: DE 63 7605 0101 0001 1011 11;

Spk. Fürth: DE 96 7625 0000 0000 2777 72;

Spk. Erlangen: DE 28 7635 0000 0000 0639 99;

Postbank Nbg.: DE 83 7601 0085 0400 0948 54.

Für Spendenbescheinigungen bitte vollständige Adresse angeben.