Kernsanierung: So geht es im Hochhaus am Plärrer voran

27.3.2019, 17:07 Uhr
Ohne Helm geht es nicht – noch nicht. Derzeit laufen die Arbeiten im Hochhaus am Plärrer auf Hochtouren. Bis zum Jahresende soll die Kernsanierung des Gebäudes abgeschlossen sein.

© Michael Matejka Ohne Helm geht es nicht – noch nicht. Derzeit laufen die Arbeiten im Hochhaus am Plärrer auf Hochtouren. Bis zum Jahresende soll die Kernsanierung des Gebäudes abgeschlossen sein.

Was für eine herrliche Aussicht über Nürnberg! Schade, dass die Dachterrasse im 15. Obergeschoss des Hochhauses am Plärrer auch künftig nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Bis zum Ende des Jahres wird das markante Gebäude, das als Wahrzeichen des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg gilt, kernsaniert.

Auf einer Fläche von 5600 Quadratmetern werden derzeit Heiz-Kühldecken verbaut. Dabei handelt es sich um Klimadecken aus gelochten Metallplatten, die Strahlungswärme abgeben. Diese Art werde als die angenehmste Wärmeform empfunden, erklärt Elisabeth Mathes von der N-Ergie. An heißen Sommertagen soll die spezielle Decke kühlen und für ein angenehmes Raumklima sorgen.

Damit es im Inneren und vor allem während der Arbeit nicht zu dunkel wird, werden für die Trennwände von Büros und Besprechungsräumen 720 Quadratmeter Glas verbaut. Die verglasten Trennwände sorgen nicht nur für Helligkeit und Transparenz, sondern dämpfen den Schall. So sollen die 550 Mitarbeiter der Städtischen Werke Nürnberg (StWN), die gerade in benachbarten Gebäuden in der Fürther Straße untergebracht sind, konzentriert zu Werke gehen können.

 Lichtdurchflutete, offene Atmosphäre

Bei der Kernsanierung hat man sich auch aufgrund des Denkmalschutzes am historischen Vorbild der 1950er Jahre orientiert. Ein Hingucker soll das Treppenhaus werden: Insgesamt 640 Geländerstäbe bringen die Arbeiter einzeln in die Kernlöcher ein, die sie davor in die original verbliebenen Stufen gebohrt haben.


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Wie die Glastrennwände der Bürowelt vermittelt auch die Treppenhausverglasung eine lichtdurchflutete, offene Atmosphäre. 420 Quadratmeter Glas mit integriertem Brandschutz ersetzen das ehemals durch feste Wände verschlossene Treppenhaus.

Blau und Weiß

Für die Dachterrasse hat die N-Ergie einen anthrazitfarbenen Plattenbelag aus Betonwerkstein mit einer geschliffenen Oberfläche gewählt. In die Platten werden extra Bodenstrahler eingebracht. Sie sollen das für die 1950er Jahre typisch auskragende Flugdach dezent in Weiß und Blau, also in den Farben der Städtischen Werke, in Szene setzen. 

Die Kernsanierung läuft bereits seit 2016. Erforderlich wurde sie vor allem, um die Brandschutzeinrichtungen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Laut Elisabeth Mathes liegen die Arbeiten voll im Zeitplan. Sie ist guter Dinge, dass die 550 ausgelagerten Mitarbeiter noch in diesem Jahr an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren – und die herrliche Aussicht über Nürnberg genießen können.

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