Kinder äußerten spontan ihre Wünsche

24.1.2017, 20:55 Uhr
Buddeln, Pflanzen, Ernten: Zwar gibt es schon Angebote von "Urban Gardening" in der Altstadt, aber wenn es nach den Teilnehmern der Kinderversammlung geht, könnte das Angebot durchaus noch erweitert werden. Im Bild: Hochbeete an einer Grund- und Mittelschule.

© Archivfoto: Hans-Joachim Winckler Buddeln, Pflanzen, Ernten: Zwar gibt es schon Angebote von "Urban Gardening" in der Altstadt, aber wenn es nach den Teilnehmern der Kinderversammlung geht, könnte das Angebot durchaus noch erweitert werden. Im Bild: Hochbeete an einer Grund- und Mittelschule.

Meist gibt es auf den Kinderversammlungen volles Programm. Manchmal kleine Theaterszenen, Lieder oder Sketche, manchmal eine Präsentation von selbst gebastelten Spielplatzmodellen. Bunte Plakate sind fast immer zu bestaunen.

Zur Kinderversammlung für die Altstadt hatte sich diesmal niemand für einen Auftritt auf der Bühne angemeldet. Was die Organisatoren nicht unbedingt als schlechtes Zeichen sehen. "Wir haben das öfter, wenn es auf der letzten Kinderversammlung für einen Stadtteil viele Beiträge gab, die inzwischen abgearbeitet worden sind, dass die Beteiligung erst mal abflacht", meint Ilka Soldner, Vorsitzende der Kinderkommission.

Trotz magerer Tagesordnung gab es für die Vertreter der Stadtverwaltung dann doch einiges zu tun. Kinder aus der Paniersplatzschule und dem Hort Insel Schütt etwa waren eigentlich mehr zum Zuschauen gekommen, hatten aber dann doch einige spontane Ideen und Wünsche.

Sophia-Theresa zum Beispiel fiel ein, dass es auf ihrem Schulweg zwischen der Lindenaststraße und dem Paniersplatz fast keine Mülleimer gibt. "Da schmeißen viele immer alles auf den Boden", hat sie beobachtet.

Kinder äußerten spontan ihre Wünsche

© Foto: Manuela Prill

Rudi Viertel vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum versprach zu prüfen, ob es dort tatsächlich eine Papierkorblücke zu schließen gibt. Er sagte aber auch, dass das keine Garantie dafür sei, dass Müll nicht auf der Straße landet. „Ich komme auf meinem Arbeitsweg an bestimmt zehn Mülleimern vorbei und trotzdem werfen die Leute Sachen auf den Boden.“

Der siebenjährige Julian nutzte die Gelegenheit, sich gleich dafür einzusetzen, dass die Schule später anfängt. Unterrichtsbeginn ab 9 Uhr fände er viel besser. Damit steht er gar nicht so alleine da, immerhin gibt es eine aktuelle öffentliche Diskussion darüber, ob das Lernen um 8 Uhr morgens wirklich sinnvoll ist.

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Große Hoffnungen, dass sich daran bald etwas ändern wird, konnte Frank Wüst vom Amt für Allgemeinbildende Schulen Julian allerdings nicht machen. "Wir können das nicht entscheiden, auch eure Schulleiter nicht", sagte er.

Auch ein paar Jugendliche mischten sich unters Publikum. Andreas (14) aus dem Willstätter-Gymnasium plädierte bei der Gelegenheit dafür, dass die technische Ausrüstung an Schulen verbessert werden sollte. Es fehle an ausreichend Beamern, Smartboards und Computern mit Internetzugang. Dies habe man bereits auf dem Schirm, so Frank Wüst. "Es gibt ein Programm für alle Schulen, Internet und WLAN auszubauen. Auch das Budget für Computer wurde vom Stadtrat erhöht", erklärte er. "Da wird in jeden Fall etwas passieren."

Gleich drei Wünsche schüttelte Viertklässlerin Finja aus dem Ärmel: „Ich wünsche mir ein Beet im Zentrum, wo Kinder etwas anpflanzen können.“ Außerdem fände sie es gut, wenn Hunde nicht frei herumlaufen würden, weil ihr das Angst mache. Ihr größter Traum aber ist ein Aktivspielplatz für die Altstadt.

Doris Linder vom Jugendamt weiß, dass sich dafür wohl kaum genügend Platz finden wird im dicht bebauten Zentrum. Einen Tipp hatte sie aber für Finja: den Aki in der Grünewaldstraße hinter der Uhlandschule. In Sachen Beet fielen den Experten ebenfalls ein paar spontane Lösungsvorschläge ein: die Gründung einer Schulgarten-AG zum Beispiel oder die Beteiligung an einem Urban-Gardening-Projekt, von denen es in der Altstadt bereits welche gibt.

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