Kioskbetreiber vom Wöhrder See sucht neue Location

2.5.2016, 18:00 Uhr
Kioskbetreiber vom Wöhrder See sucht neue Location

© Foto: Fengler

Die Vorgeschichte: Reichelt muss wegen des Neubaus seinen Verkaufsstand am Wöhrder See aufgeben. Dort hat er acht Sommer lang Getränke, Erfrischungen und Süßigkeiten angeboten. Wirtschaftsreferent Michael Fraas hatte Reichelt im vergangenen Sommer damit getröstet, dass er versprach, die Stadt werde ihm bei der Suche nach einem neuen Verkaufsstandort nicht hängen lassen; davon hatte er sich aber später distanziert.

Das Ganze eskalierte zuletzt in einem Streit vor dem Verwaltungsgericht Ansbach, weil der Budenbesitzer nicht bereit war, der Aufforderung des Liegenschaftsamtes nachzukommen und seinen Stand am Wöhrder See abzubauen. Nachdem das Verwaltungsgericht gegen Reichelt entschieden hat und es nicht zum Berufungsverfahren kam, muss er den Kiosk nun endgültig entfernen.

Kiosk in der Minigolfanlage als mögliche neue Location

Die Stadt hat ihm angeboten, seine Bude gegen eine geringe Miete im städtischen Lager in der Kongresshalle zu deponieren. Allerdings müsste Reichelt selbst für Abbau und Transport aufkommen.

Doch damit ist dem Mann für seine berufliche Zukunft noch nicht viel geholfen – er braucht nach wie vor einen neuen Ort, wo sein Imbiss in etwa so gut läuft wie bisher. Das Liegenschaftsamt hat ihm nun vorgeschlagen, sich für den Kiosk in der Minigolfanlage im Luitpoldhain zu bewerben. Laut Amtsleiter Claus Fleischmann gibt es mehrere Anwärter dafür. "Aber wir werden das wohlwollend prüfen, wenn Herr Reichelt sich bewirbt."

Reichelt ist auf Kiosk-Einnahmen angewiesen

Das hat Reichelt nun getan. "Ich interessiere mich natürlich dafür, das ist ja eine gute Lage." Er hat sich das kleine Häuschen auch schon angeschaut – allerdings nur von außen, denn der Vormieter hat den Betrieb eingestellt, Kiosk und Minigolfplatz sind derzeit geschlossen. Fleischmann zufolge ist eine Begehung des Mietobjekts geplant, wenn die Bewerbungsfrist abgelaufen ist. Dann werde man mit den Anwärtern, die in die engere Wahl kommen, eine Besichtigung organisieren, um den baulichen Zustand des Kioskes und die Ausstattung genau in Augenschein zu nehmen.

Michael Reichelt muss seinen Stand bis Ende Mai vom Wöhrder See entfernen – auf eigene Kosten. Der Budenbesitzer hofft inständig, möglichst bald wieder hinter einer Kiosktheke zu stehen und seine Waren feilzubieten. Denn er hat bisher von den Einnahmen gelebt, die von Frühjahr bis Herbst hereinkamen, und über den Winter seinen Lebensunterhalt durch Kurierfahrten bestritten.

Das sei jedoch bei weitem kein "zweites Standbein", sondern reiche gerade mal so zum Leben. Normalerweise hätte er zu dieser Jahreszeit seine Bude längst schon wieder aufgemacht.

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