Kommentar zu Körperwelten: Streit um tote Körper

22.10.2014, 06:00 Uhr
Kommentar zu Körperwelten: Streit um tote Körper

© dpa

Selbst im weltläufigen Berlin tobt gerade eine heftige Debatte um das geplante „Körperwelten“-Museum, da in den Augen der Behörden ein Verstoß gegen das Bestattungsgesetz der Bundeshauptstadt vorliegt.

Wer selbst einmal eine Ausstellung gesehen hat, sieht die Sache vielleicht etwas unaufgeregter: Ganz ohne Zweifel beginnt so mancher, sich ernsthafter als bisher mit dem eigenen Körper zu beschäftigen. In punkto Ekelfaktor können die Plastinate ohnehin nicht mit so manch einem angesagten Computerspiel oder den Splatterfilmen Schritt halten, die seit einigen Jahren im Kino die Horrorfilm-Fans erfreuen. Natürlich ist dies im Gegensatz zu den Plastinaten alles nicht authentisch. Die konservierten Körper transportieren aber vom Grundsatz her eine informative und vielleicht auch lehrreiche Botschaft anstatt der Lust an der Zerstörung. Über alle Kritik erhaben sind die Anatomie-Skulpturen aber genauso wenig: Was für manchen als gelungene Jenseits-Ästhetik gilt, ist für andere nur effektheischender Leichen-Kitsch.

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