Königstorpassage: Brennpunkt soll entschärft werden

18.7.2016, 06:57 Uhr
Die Königstorpassage ist - für die meisten Menschen - kein Ort, der zum Verweilen einlädt.

© Roland Fengler Die Königstorpassage ist - für die meisten Menschen - kein Ort, der zum Verweilen einlädt.

Der von der Stadtreklame initiierte "Runde Tisch" hat erste Maßnahmen auf den Weg gebracht. So gibt es jetzt einen für Außenstehende erkennbaren Ansprechpartner, außerdem werden die Flächen im Durchgang häufiger gereinigt. Auch zusätzliche Fluter sind eingeplant. "Unser Servicemitarbeiter macht  regelmäßig Kontrollgänge", sagt Katja Strohhacker, Geschäftsführerin der Stadtreklame.

Er sei für Passanten durch eine Jacke mit Firmenlogo zu erkennen. Auch die Polizei sei sehr präsent. Strohhacker hatte die Diskussion über die Zustände dort angestoßen, nachdem sich die Geschäftsleute in der Passage immer wieder über mangelnde Sauberkeit und die Zunahme der Drogenkriminalität beschwert hatten. Als Vermieterin der 24 Läden ist die Stadtreklame Ansprechpartner der Händler.

Dass sich die Situation in der zentralen Verbindungsachse zwischen dem Nürnberger Hauptbahnhof und der Altstadt zugespitzt hat, zeigen auch die Daten der Polizei. Seit dem Jahr 2013 hat sich demnach die Zahl der Straftaten in der Königstorpassage verdoppelt. Vor allem Drogendelikte, Diebstähle und Körperverletzungen haben zugenommen. Die Klientel sei schwieriger geworden, sagt Strohhacker, die seit Anfang des Jahres mit Polizei, VAG und Vertretern mehrerer städtischer Dienststellen am runden Tisch zusammensitzt.

Mittlerweile hat die Kommune die Regie übernommen, um noch mehr Ansprechpartner einzubinden und die verschiedenen Vorschläge zu sortieren. So sollen zum Beispiel die Streetworker mit ins Boot geholt werden. "Das Thema hat für uns eine hohe Priorität", sagt die Leiterin des städtischen Ordnungsamtes, Katrin Kurr. "Wir wollen das subjektive Sicherheitsgefühl steigern." Deshalb seien bereits viele Maßnahmen angedacht worden. "Es gibt extrem viele Handlungsfelder, die jetzt koordiniert werden müssen."

Laut Strohhacker wurden verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, die sich unter anderem mit der Frage befassen, wie eine gute Präventionsarbeit in der Passage aussehen könnte. Deshalb sei auch das Jugendamt beteiligt. Eine andere Gruppe arbeitet an dem Thema Infrastruktur und prüft unter anderem, wie sich Beleuchtung und die Gestaltung der Geschäfte und der Passage insgesamt verbessern lassen. "Alle neu vermieteten Läden sollen einen hochwertigen Außenauftritt haben", sagt Strohhacker.

Künftig soll es nicht nur generell heller werden, bei Bedarf soll die Polizei auch zusätzliche Fluter einschalten und damit das Areal besonders gut ausleuchten können, betont sie. "Längerfristig wollen wir auch die Drogenproblematik lösen."

Schon jetzt hat das Nürnberger Ordnungsamt mehrere Betretungsverbote ausgesprochen, um Personen, die mehrfach aufgefallen sind, von der Königstorpassage fernzuhalten.

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