Kornmarkt: Anwohner sind von Skater-Szene genervt

21.1.2017, 05:23 Uhr
Skater am Nürnberger Kornmarkt stören die Anwohner. Das Bild stammt von einem Casting von Skatern für ein Theaterprojekt am Kornmarkt und hat mit der im Artikel geschilderten Skater-Szene nichts zu tun.

© Stefan Hippel Skater am Nürnberger Kornmarkt stören die Anwohner. Das Bild stammt von einem Casting von Skatern für ein Theaterprojekt am Kornmarkt und hat mit der im Artikel geschilderten Skater-Szene nichts zu tun.

Vor allem im Sommer rattern von frühmorgens bis spät in die Nacht Räder und Bretter auf Metall oder Beton. Und das nicht nur von einer kleinen Gruppe Skater, die am Kornmarkt ihre Tricks trainiert, sondern von einer stetig wachsenden Szene, die auf Skateboards über den Platz am Germanischen Nationalmuseum brettert.

Das beklagen Anwohner der Lorenzer Altstadt bei der Bürgerversammlung im Stadtzentrum. Dass der Kornmarkt ein Platz für "alle Generationen" (Sozialreferent Reiner Prölß) sein soll sei gut und schön. Aber wenn um 1 oder 2 Uhr nachts dort geskatet wird, habe das auch nichts mit einem Platz für Jugendliche zu tun, sagt ein Anwohner, selbst Vater von drei Teenagern.

Ganz zu schweigen von dem "Bumm Bumm, Bumm", das früh, spätabends, auch sonntags, vom Wind in die Gassen in der Umgebung getragen wird. Schon 2011 sorgen die Skater auf dem Kornmarkt für eine lebhafte Debatte in der Stadt, damals sollen sie sogar verbannt werden, ehe sich nach Gesprächen zwischen Stadt, Anwohnern und Angehörigen der betroffenen Jugendlichen eine Lösung findet.

Bürgerverein sieht Gefahren für Fußgänger

Bereits da erklärten die Szene-Angehörigen, dass Streetskater, wie die Gruppe(n) am Kornmarkt, für ihre Tricks explizit die im städtischen Raum vorhandenen Hindernisse nutzen - also keinen Skatepark. Der Bürgerverein sieht am Kornmarkt Gefahren für Fußgänger sowie für kleine Kinder, die an dem Wasserbrunnen spielen und denen die Skater teilweise Angst machen, wenn sie an ihnen vorbeirauschen. Außerdem kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Autofahrern und Skatern, klagt der Bürgerverein. Das Sozialreferat hat die Skater am Kornmarkt inzwischen angesprochen: Die Befragten hätten bestätigt, dass die Szene dort das Tageslicht voll ausnutzt, so Prölß.

"Dass die Gruppe aber größer wird, haben weder die Streetworker noch die Kollegen, die vom CVJM einen guten Blick auf den Platz haben, registriert". Der Eindruck entstehe aber möglicherweise, weil sich durchaus mehrere andere Jugendliche auch am Kornmarkt aufhalten.

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