Kulturhauptstadt: Nürnberger dürfen Projekte bewerten

8.7.2018, 12:37 Uhr
Die Ideen, die die meisten Fans finden, werden vom Bewerbungsbüro mit bis zu 5000 Euro gefördert.

© Stefan Hippel Die Ideen, die die meisten Fans finden, werden vom Bewerbungsbüro mit bis zu 5000 Euro gefördert.

Einige Bedingungen gibt es: So müssen die Projekte entweder soziale, künstlerische oder ökologische Ideen aufgreifen. Außerdem muss man sie während der Bewerbungsphase – also heuer und im kommenden Jahr – realisieren können. Für Nürnbergs Kreative war das aber alles kein Problem, ihnen fielen etliche Projekte ein, die sie in der Stadt gern umsetzen würden.

Mit mehr als 500 Stimmen ist die Initiative "Open-Air Plätze für Alle!" derzeit Spitzenreiter. Geplant sind Gesprächsreihen und Podiumsdiskussionen, erste Veranstaltungen soll es im Sommer geben. "Die meisten Open Air-Veranstaltungsangebote in Nürnberg beschränken sich auf eine kleine Zahl von großen, kommerziellen Veranstaltungen auf Freiluftbühnen", heißt es in der Vorstellung des Projektes. Und weiter: "Dieser Rahmen begünstigt unweigerlich bekannte, internationale Künstler, um ein möglichst großes Publikum anzusprechen und maximalen Profit zu generieren." Das wollen die Verantwortlichen für das Projekt aber nicht: "Regionale Künstler bleiben auf der Strecke. Wir wollen frei stehende Flächen nutzen, um den regionalen kulturellen Austausch zu fördern und Künstlern jeder Couleur eine kostenfreie, legale Plattform zu bieten."

Ebenfalls viele Stimmen hat eine Projektidee bekommen, die die Menschen in Bewegung bringen will. 17 Tänzer des Jugendtanzensembles möchten eine getanzte Stadtführung auf die Beine stellen, die auf öffentliche Plätze aufmerksam macht, die jungen Menschen wichtig sind.

Multimediale Tanzshow

Tänzerisch geht es auch beim Projekt "Nürnberg United" zu. Im Kulturladen Gartenstadt sollen Tanzbegeisterte zusammenkommen, neue Kulturen und Ethnien kennenlernen und Kontakte knüpfen – am Ende entsteht eine multimediale Tanzshow.

An einem außergewöhnlichen Vorschlag arbeiten das Urban Lab und das Büro für Bauform: Sie wollen einen Prototyp für ein Mini-Gewächshaus bauen, das durch die Abluft aus der U-Bahn beheizt wird. "ÖPNV - Öffentlicher PflanzenNahVerzehr" heißt das Projekt, das den Anbau von Gemüse und Kräutern auch im Winter ermöglichen soll. Positiver Nebeneffekt: eine Diskussion über urbane Landwirtschaft.

Ebenfalls vorgeschlagen wurden unter anderem die Entwicklung einer eigenen Hymne für Nürnberg und sprechende Mülleimer, die die Nutzer zu mehr Umweltbewusstsein erziehen sollen. Außerdem: ein Nürnberg/Fürther Gemeinschaftsbier. Der Hopfen soll in beiden Städten angebaut werden, das Bier wird gemeinsam gebraut – ein Zeichen der Verbindung beider Städte.

Bis zum 13. Juli kann man auf der Internetseite opencall.n2025.de noch für sein Lieblingsprojekt abstimmen. Die Ideen, die die meisten Fans finden, werden vom Bewerbungsbüro mit bis zu 5000 Euro gefördert.

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