Länderspiele: Für Nürnberg gibt's nur die Kleinen

8.6.2017, 09:01 Uhr
Länderspiele: Für Nürnberg gibt's nur die Kleinen

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44.000 Menschen haben im Nürnberger Stadion bei einem Länderspiel Platz, für das Spiel gegen San Marino sind bislang aber nur 27.000 Tickets verkauft. Bleibt das Stadion also fast halbleer? Eher halbvoll, so sieht das der Deutsche Fußball-Bund. Der ist mit der Zahl der abgesetzten Tickets durchaus zufrieden, zumal der große Hype um die Nationalmannschaft nach dem WM-Coup 2014 abflaut. "Nach einem solchen Höhepunkt ist ein Spannungsabfall normal", sagt dazu Oliver Bierhoff, Manager der Nationalmannschaft.

"Hochwertiger" wär' auch nicht schlecht 

Nahe liegt aber, dass die Zuschauerzahl weniger mit der Nationalmannschaft zu tun hat, als mit dem Gegner: San Marino ist 204. der Fifa-Weltrangliste (mit 206 Plätzen). Aber: Abgehalten haben kleine Gegner die Fans in Nürnberg und der Region bislang nicht, weiß Christian Vogel, Nürnbergs Bürgermeister und Stadion-Chef. Die vergangenen Spiele - gegen Kasachstan und Gibraltar - waren ausverkauft. Auch Vogel würde sich über einen "hochwertigeren" Gegner freuen, jedes Länderspiel sei "etwas Besonderes und eine Ehre".

Und: Die Nationalmannschaft ist oft in Nürnberg zu Gast! 21 Länderspiele hat der DFB hier schon ausgetragen. Da können auch größere Arenen wie die in Dortmund (19), Schalke (17), Bremen (10) oder Kaiserslautern (9) nicht mithalten, sagt Vogel, der sicher ist, dass "wir auch beim nächsten Spiel wieder eine tolle Kulisse" haben werden.

Der DFB sieht Nürnberg als festen Länderspielstandort. Aber: Gegen einen "großen" Gegner, das wird deutlich, geht es auch in Zukunft eher in ein größeres Stadion, eines, das "Champions-League-Format" hat, was auch Ehrengäste und Ähnliches angeht.

Dabei lohnt sich der Weg nach Nürnberg. Hier haben Deutschlands Fußballer 13-mal gewonnen, sechsmal unentschieden gespielt und nur zwei Spiele verloren - gegen England 1965 (0:1) und gegen Brasilien 2005 (2:3). Neben Argentinien (auch 2005) waren das allerdings auch die namhaftesten Gegner.

Gut für die Kasse - und fürs Image

Immerhin: Jedes Länderspiel ist nicht nur aus monetärer Sicht (Einnahmen vor Abzug der Kosten: 500.000 Euro) gut für das Nürnberger Stadion, sondern auch für das Image. Also ist San Marino auch ein kleiner Schritt zum großen Ziel: Nürnberg als EM-Standort 2024.

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