Landtagswahl: Karl Freller setzt auf engagierte Menschen

1.10.2018, 09:47 Uhr
Karl Freller (62) ist stellv. Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag. Der gebürtige Schwabacher ist verheiratet und hat drei Kinder. Der frühere Stadtrat in seiner Heimatstadt ist Direktor der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten und sitzt seit 1982 im Landesparlament. Ein politischer Schwerpunkt ist die Schul- und Jugendpolitik. Der Katholik war lange Jahre Religionslehrer im kirchlichen Dienst an verschiedenen Schulen in Nürnberg und Schwabach.

© Anja Hinterberger Karl Freller (62) ist stellv. Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag. Der gebürtige Schwabacher ist verheiratet und hat drei Kinder. Der frühere Stadtrat in seiner Heimatstadt ist Direktor der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten und sitzt seit 1982 im Landesparlament. Ein politischer Schwerpunkt ist die Schul- und Jugendpolitik. Der Katholik war lange Jahre Religionslehrer im kirchlichen Dienst an verschiedenen Schulen in Nürnberg und Schwabach.

Warum sind Sie Politiker geworden?

Karl Freller: Weil mir „machen“ lieber ist als meckern! Ich will mitbestimmen, was um mich geschieht, und mich nicht ständig nur bestimmen lassen. Und ich habe begriffen, dass die Nazis vor 90 Jahren nur groß werden konnten, weil es zu wenige engagierte Demokraten gab. Eine Diktatur lässt sich nur durch eine wehrhafte Demokratie verhindern. Deshalb braucht es engagierte Menschen in den demokratischen Parteien.

An welcher Stelle brennt es in Ihrem Stimmkreis am meisten?

Freller: Der Stimmkreis Nürnberg-Süd mit Schwabach ist ein wunderschöner Stimmkreis, den ich von Herzen gerne und auch erfolgreich seit drei Jahrzehnten in München vertrete. Und ein Stimmkreis, der sich in den vergangenen Jahren strukturell und wirtschaftlich herausragend entwickelt hat – hier sei nur die Messe, der Hafen oder der Autobahnausbau genannt. Es gibt natürlich immer wieder Herausforderungen, aber Gott sei Dank hat der Stimmkreis keine „brennenden“ Probleme. Das Thema Wohnraum ist im Nürnberger Süden natürlich von Bedeutung. Hier müssen wir gegensteuern, damit Wohnraum vorhanden und bezahlbar bleibt. Was mich aber vor allem freut: Der Stimmkreis wird in den nächsten Jahren positiv leuchten. Hier wird eine hochmoderne Universität entstehen. Ein enormer Erfolg, den wir in der laufenden Periode geschaffen haben. Ich bin mir sicher, diese neue Uni führt zu einer großartigen Weiterentwicklungdes Stimmkreises.

Was würden Sie ändern, wenn Sie bayerischer Ministerpräsident wären?

Landtagswahl: Karl Freller setzt auf engagierte Menschen

© privat

Freller: Da gäbe es nichts zu ändern. Unser Ministerpräsident Markus Söder macht eine herausragende Arbeit. Er hat innerhalb kürzester Zeit viele sehr gute Ideen wie das Familiengeld, das Pflegegeld oder die Grenzpolizei nicht nur entwickelt, sondern auch schnell verwirklicht. Markus Söder ist ein Macher - er redet nicht lange herum, sondern er setzt konkret um. Nürnberg und die ganze Region profitieren extrem von ihm. Ich selbst konnte jetzt fünf Jahre im Haushaltsausschuss helfen, dass viele Projekte und Finanzmittel nach Mittelfranken geholt wurden.

Ihr Rezept gegen den Wahlkampfstress?

Freller: Laufen gehen, beispielsweise am Kanal, das entspannt mich. Natürlich sind auch die zumeist passablen Auftritte unseres Clubs in der Bundesliga eine wunderbare Ablenkung vom Wahlkampf, wenngleich sie nicht wirklich den Stressabbau fördern. Und das Fotografieren und die Bilder am Computer verarbeiten ist ja ohnehin eine Leidenschaft von mir.

Was hat Sie zuletzt in der Landespolitik am meisten geärgert?

Freller: Dass die Landtagsopposition bei der Verfassungsänderung zur Begrenzung der Amtszeit des Ministerpräsidenten aus billigen Motiven heraus einen Rückzieher gemacht hat; dass ausgerechnet die SPD arbeitssuchenden Menschen das neue bayerische Familiengeld streichen will; dass die Grünen Flächennutzungen stark einschränken wollen und gleichzeitig einer nahezu unbegrenzten Zuwanderung das Wort reden. Wo sollen Menschen wohnen und arbeiten, wenn nicht gebaut werden soll? Und neuerdings im Wahlkampf: Dass die SPD allerorts Anstand einfordert, aber ihre Jugendorganisation „FCKCSU“ plakatiert. Die Forderung gilt also offensichtlich nicht für die eigenen Anhänger.

 

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