Langwasser: Tote Frau entdeckt - Sohn sprang vom Balkon

6.6.2018, 08:37 Uhr
Die Polizei entdeckte am Dienstag eine tote Frau in ihrer Wohnung. Der Sohn der Toten sprang vom Balkon und erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

© NEWS5 / Grundmann Die Polizei entdeckte am Dienstag eine tote Frau in ihrer Wohnung. Der Sohn der Toten sprang vom Balkon und erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Zuerst wurde die Polizei in die Hans-Fallada-Straße gerufen, weil sich ein Mann, wie sich später herausstellte, der Sohn der toten Frau, mit einer Schusswaffe in einer Wohnung im 3. Stock verschanzt hatte. Beamte des USK und der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd bezogen gegen 13.30 Uhr vor dem Gebäude Stellung. Doch noch bevor eine Verhandlungsführerin mit dem 47 Jahre alten Mann Kontakt aufnehmen konnte, sprang er unvermittelt vom Balkon, erklärte Polizeisprecher Bert Rauenbusch. Ein vorsorglich alarmierter Notarzt kümmerte sich sofort um den Mann, der lebensgefährliche Verletzungen erlitt und in eine Klinik gebracht wurde.

Spezialkräfte öffneten anschließend die Wohnungstür und fanden dort die Leiche der 69-jährigen Mutter des Schwerstverletzten. Die Frau fiel nach Erkenntnissen der Polizei einem Gewaltverbrechen zum Opfer. Polizei-Sprecher Bert Rauenbusch bestätigte, dass sie Gewalteinwirkung gegen ihren gesamten Körper erlitten habe. Der Sohn steht im Verdacht, seine Mutter getötet zu haben. Der Verdächtige wurde bis in die Nacht hinein operiert, es bestand akute Lebensgefahr. Das mögliche Tatmotiv ist noch unklar, da der Mann noch nicht vernehmungsfähig war. 

Die Rechtsmedizin hat die Untersuchungen am Tatort übernommen. Der Fall wird von der Mordkommission der Kripo Nürnberg untersucht. Die Staatsanwaltschaft hat für Mittwoch eine Obduktion angeordnet. Diese wird am Mittwoch ab 9 Uhr durchgeführt. Nähere Erkenntnisse erwartet die Polizei im Laufe des Tages. Gegen den beschuldigten 47-Jährigen wird wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts ermittelt. 

Zeugen in Praxis erlebten Polizei-Einsatz

Zeugen hatten berichtet, dass die schwer bewaffneten Polizisten vor der gewaltsamen Öffnung der Wohnung eine physiotherapeutische Praxis im Erdgeschoss des Hauses betreten hatten. "Wir müssen da durch!", erklärten die bewaffneten Einsatzkräfte. Sie erkundigten sich zunächst bei einer Angestellten, wie der Häuserkomplex aufgeteilt sei. Dann wollten die Beamten durch das Fenster in den Hinterhof. "Mein Chef behandelte gerade eine Patientin", schilderte die Mitarbeiterin. Der Einsatz in der Hans-Fallada-Straße dauerte bis in die Abendstunden.

Der Artikel wurde mehrmals - zuletzt am Mittwoch um 8.33 Uhr - aktualisiert.


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