Ärger um Langwasserbad: Vogel kontert Kritik von Gästen

10.10.2015, 16:38 Uhr
Ärger um Langwasserbad: Vogel kontert Kritik von Gästen

© Mark Johnston

Seit August kamen vor allem Freizeitsportler, die Stadt zählte nur 8244 Vereinsschwimmer. So mancher Freizeitsportler guckt denn auch neidisch auf die 50-Meter-Bahn, die immer mal wieder verwaist daliegt. Beschwerdebriefe bekam Bürgermeister Christian Vogel deshalb. Und wegen der Mittagsschließung zwischen 10 und 13 Uhr. Elf Beschwerdebriefe liegen ihm vor. Das sei im Vergleich zu den über 77.000 Gästen „gar nicht verwertbar“. Doch auch aus Sicht einiger Leser der Nürnberger Nachrichten holpert einiges in dem neuen Bad an der Breslauer Straße.

„Mir hat ein Badegast erzählt, dass ihn die Mittagsschließung ärgert, weil er es gewohnt sei, vor dem Mittagessen zu schwimmen“, sagt Vogel. Auf die Nachfrage, wann dann bitte die Technik in Schuss gehalten werden soll, sage mancher: Macht das doch nachts! „Aber dann wird der Eintritt teurer. Wir zahlen jetzt pro Schwimmer sechs Euro drauf“, sagt Vogel. Mehr gehe nicht.

15 Stunden für die Technik

Von Montag bis Freitag haben die zwölf Angestellten des Langwasserbads insgesamt 15 Stunden Zeit, um die technischen Anlagen im Keller zu betreuen. „Weniger Zeit geht nicht“, sagt der Technische Leiter von NürnbergBad, Helmut Blaß. Einige Arbeiten könnten außerdem nur erledigt werden, wenn keine Schwimmer da sind. Zum Beispiel müssen in jedem der acht Becken des Langwasserbads zweimal pro Woche die Filter gereinigt werden. Währenddessen liegt das Wasser, das ansonsten ständig umgewälzt wird, still.

Im alten Langwasserbad konnten die Schwimmer pro Woche 57 Stunden ins Wasser. Das Schwimmbad blieb an zwei Tagen ganz geschlossen. Im neuen Bad kann der Familienbereich 93 Stunden pro Woche genutzt werden. „Damit haben die Badegäste mehr Zeit als früher“, sagt Vogel. Auch bei der Wasserfläche seien die Freizeitschwimmer jetzt besser dran als früher. „Das Schwimmerbecken hat jetzt zwar fünf statt vorher sechs Bahnen, dafür müssen sich die Schwimmer diese aber nicht mehr wie früher mit Klassen und Vereinen teilen.“

Dass unter der Woche der Sportbereich mit Lehrschwimmbecken und 50-Meter-Halle für Schulen und Vereine reserviert ist, sei den Förderbedingungen des Freistaats geschuldet. „Wir haben sechs Millionen Euro für den Schulsport bekommen“, sagt Vogel. Es sei nicht möglich, die 50-Meter-Halle spontan für Freizeitsportler zu öffnen, wenn Klassen nicht zum Unterricht erscheinen. „Das dürfen wir gar nicht.“

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