Lasche Kontrollen im Grundig-Stadion: "So darf das nicht sein"

25.11.2015, 15:48 Uhr
Einmal abtasten von oben bis unten: Der Sicherheitsdienst soll besucher am Stadioneingang ab sofort noch genauer durchsuchen.

© Eduard Weigert Einmal abtasten von oben bis unten: Der Sicherheitsdienst soll besucher am Stadioneingang ab sofort noch genauer durchsuchen.

Obwohl Stephan Schwager, Geschäftsführer der Sicherheitsfirma Engelhardt, vor dem Spiel des 1. FC Nürnberg gegen Braunschweig seine Mitarbeiter noch einmal extra angewiesen hat, bei den Einlasskontrollen wachsam zu sein, gab es den ein oder anderen Mitarbeiter, der das offenbar (noch) nicht ganz verinnerlicht hatte. Ein kurzer Blick, ein schnelles Abtasten - in einigen Fällen war das am Montagabend die "strengere Kontrolle".

"So darf das nicht sein", sagt Stephan Schwager. Es war das erste Heimspiel des Clubs nach den Anschlägen in Paris. Das erste Heimspiel, bei dem seine Mitarbeiter zeigen sollten, dass sie mit intensiven und genauen Kontrollen ihr Bestmögliches für die Sicherheit der Besucher tun. Dafür seien sie extra noch einmal geschult worden, versichert Schwager. In zahlreichen Vorbesprechungen sei über Notwendigkeit und Intensität der Einlasskontrollen geredet worden.

Bei vielen seiner Angestellten fruchteten die Ansagen. Sie ließen sich den Inhalt von Jackentaschen zeigen, öffneten Handtaschen und tasteten Besucher von der Kapuze bis zu den Schuhen ab – nur machten das leider nicht alle. "Wir können mit der Oberflächlichkeit einzelner Mitarbeiter absolut nicht zufrieden sein", sagt Schwager. Er wolle es nicht verherrlichen, sagt er, aber viele seiner Leute hätten natürlich Erfahrung und könnten Menschen gut einschätzen, versucht er zu rechtfertigen. "Trotzdem ist es absolut nicht okay und kann so nicht akzeptiert werden", fügt er an.

Rund 21.000 Menschen besuchten das Spiel des 1. FC Nürnberg gegen Braunschweig am Montagabend. "Bei dieser Besucherzahl wären genauere Kontrollen möglich gewesen, ohne dass sich lange Schlangen am Eingang bilden", sagt Schwager. Das Personal sei extra aufgestockt worden. Es ärgere ihn, dass ausgerechnet bei diesem Spiel einige Mitarbeiter offenbar nicht genug sensibilisiert waren.

"Man steckt da natürlich nicht drin, wenn man rund 450 Leute im Stadion hat", sagt Schwager und verspricht Besserung. "Als Verantwortlicher für die Sicherheit halten wir für solche Fehler natürlich den Kopf hin und reagieren entsprechend", sagt er.

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