Lautstarker Protest gegen zwei Dutzend Rechte vor SPD-Haus

19.3.2016, 19:21 Uhr
Lautstarker Protest gegen zwei Dutzend Rechte vor SPD-Haus

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Am Samstag um 15 Uhr stellten sich die Teilnehmer der Gegendemo "schützend vor dem Gebäude" auf, so Rüdiger Löster, SPD-Geschäftsführer in Nürnberg und Mittelfranken. Die Aktion soll ein Symbol mit Blick auf die Ereignisse im März 1933 sein. Kurz darauf marschierten ungefähr zwei Dutzend Rechte von der Kleinstpartei "Die Rechte" vor dem Gebäude auf und provozierten die rund 500 Gegendemonstranten durch das Schwenken von Reichsflaggen. Wie die Polizei berichtet, versuchten zu Beginn der Kundgebung circa 50 Personen aus dem "linksautonomen Spektrum" die Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Mehrere Einsatzkräfte verhinderten die Aktion, indem sie die Demonstranten mit Schlagstöcken abdrängten. Danach kam es nach Polizeiangaben zu keinen nennenswerten Störungen mehr. 

Die Rede von Sigrid Schüßler (Ex-NPD) war wegen der lautstarken Proteste nicht zu hören. Angemeldet wurde die Veranstaltung vom Ex-NPD-Mann Rainer Biller.

In der Nacht zum 10. März 1933 stürmten SA-Horden unter dem Kommando von Julius Streicher das Verlagshaus der Sozialdemokraten, das heutige Karl-Bröger-Haus an der Karl-Bröger-Straße 9. Die Nazis zerstörten damals Druckmaschinen und Inventar, verhafteten anwesende Redakteure. Eine Gedenktafel vor dem Gebäude erinnert heute an 266 Sozialdemokraten, die während der NS-Diktatur getötet wurden.