Lehrermangel in Bayern: "Land unter" an Berufsschulen

27.7.2015, 06:00 Uhr
Überwiegend an Berufs- und Volksschulen fehlt es an Lehrern.

© dapd Überwiegend an Berufs- und Volksschulen fehlt es an Lehrern.

Bis 2019 ist mit 44.000 Schülern mehr als bisher erwartet zu rechnen. Grund ist die Zuwanderung von Flüchtlingen. Diese werden überwiegend an Berufs- und Volksschulen unterrichtet, doch gerade da fehlt es schon jetzt an Lehrern. Die Opposition im Landtag bestehend aus Sozialdemokraten, Grünen und Freien Wählern fordert deshalb, dass das Kultusministerium einen eigenen Etat für die Beschulung und Betreuung von Flüchtlingskindern zur Verfügung stellt.

Mindestens 15 Millionen Euro müssten laut Günther Felbinger, bildungspolitischer Sprecher der Freien Wähler im Landtag, in diesen Topf einfließen. Die Fraktion hatte das bereits im November gefordert, doch das Kultusministerium hatte nicht reagiert. Stattdessen verwies ein Sprecher des Ministeriums darauf, dass die Ausgaben für die Schulen inzwischen bei mehr als elf Milliarden Euro liegen. "Wir haben Bildungshaushalt und Lehrerstellen kräftig aufgestockt", sagte der Sprecher.

Doch mit dieser Meinung steht er im Moment ziemlich allein da. Die SPD im Landtag fordert zusätzliche Lehrerstellen für die zusätzlichen Flüchtlingskinder. Am schlechtesten versorgt sind derzeit die Berufsschulen. "Dort ist Land unter", sagt Martin Güll, bildungspolitischer Sprecher der Bayern SPD. Auch das weist das Kultusministerium zurück: "Für jugendliche Flüchtlinge und Asylbewerber seien im kommenden Schuljahr knapp 150 Lehrerstellen vorgesehen, sagte ein Ministeriumssprecher. "Vor allem im Berufsschulbereich liegt Bayern an der Spitze in Deutschland."

15 Kommentare