Leidenschaft fürs Mini-Format

7.8.2017, 13:07 Uhr
Florian Poerschke baut in seiner neun Quadratmeter großen Werkstatt in Gibitzenhof Modelle von Fahrgeschäften.

© Eduard Weigert Florian Poerschke baut in seiner neun Quadratmeter großen Werkstatt in Gibitzenhof Modelle von Fahrgeschäften.

Überschaubar ist die Werkstatt, die Florian Poerschke sein Eigen nennt. Trotzdem findet sich dort alles, was er für den Modellbau braucht. „Ich baue kleine Sachen, da reicht auch wenig Platz“, stellt der 20-Jährige schmunzelnd fest.

Zwar sind seine Modelle klein, die meisten baut Poerschke im Maßstab 1:87, doch er stattet sie alle mit Liebe zum Detail aus. Spezialisiert hat er sich auf Modelle von Fahrgeschäften. Diese sind mit winzigen Motoren und Getrieben ausgestattet und können sich wie das Original bewegen.

Kirchweih und Volksfest und alles drum herum faszinierte Poerschke schon von klein auf. Bereits vor über zehn Jahren baute er seine ersten Volksfestmodelle.

Der gebürtige Thüringer zog erst vor vier Jahren für seine Ausbildung zum Technischen Modellbauer nach Nürnberg. Dort hat er sich inzwischen gut eingelebt, so dass er auch dort seine Werkstatt ansiedelte, als er nach seiner Ausbildung das Kleinunternehmen gründete und damit sein Hobby zum Beruf machte. Besonders Sammler und Schausteller zählen zu seinen Kunden.

In der Schaustellerwelt ist er bereits ein bekanntes Gesicht: „Wenn man einen kennt, kennt man über den wieder viele andere.“ Der Kontakt zu den Schaustellern ist auch wichtig: Wenn er nicht den Bauplan eines Geschäfts zur Verfügung hat, kommt Poerschke zu den Fahrgeschäften und legt selbst Hand an, um auszumessen Die Schausteller kooperieren gerne. „Sie freuen sich darüber.“

Zwei Monate Handarbeit

Leidenschaft fürs Mini-Format

© Viola Bernlocher

Doch mit der Ausmessung alleine ist es nicht getan: Die Dekoration muss erstellt und ein Plan für die Konstruktion entworfen werden, bevor ein 3D-Drucker die Fassung druckt. Insgesamt zwei Monate braucht Poerschke um ein großes Modell fertigzustellen.

Für Poerschke ist sein Beruf etwas ganz Besonderes: „Ein Schreiner arbeitet nur mit Holz, ich muss mit allen Materialien umgehen können, sei es Holz, Metall oder Kunststoff.“ Zudem kann er auch die unterschiedlichsten Maschinen bedienen. Diese Vielfältigkeit schätzt Poerschke ganz besonders.

Ob er langfristig in seiner kleinen Werkstatt bleiben möchte, weiß er noch nicht. „Ich kann mich ja immer noch vergrößern, wenn das Geld da ist.“ Bis das geschieht, wird Poerschke weiterhin auf neun Quadratmetern sein ganz persönliches Volksfest kreieren.

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