Machbarkeitsstudie kommt: Neue Chance für das Volksbad

29.1.2015, 06:00 Uhr
Seit Jahren bewegt sich wenig beim Nürnberger Volksbad. Doch jetzt scheint Bewegung in die Thematik zu kommen.

© Günter Distler Seit Jahren bewegt sich wenig beim Nürnberger Volksbad. Doch jetzt scheint Bewegung in die Thematik zu kommen.

Es war Christiane Alberternst, die Stadträtin der FDP, die gleich zu Beginn Wasser in den Wein goss. „Nürnberg säuft mit der Nassnutzung des Volksbads ab!“ Drastische Worte, doch Alberternst kann sich nicht vorstellen, dass sich eine Wiederbelebung der Jugendstilperle wirklich trägt. Sie habe extra in den NN-Archiven gestöbert und gelesen, dass das Bad aus mangelnder Rentabilität geschlossen worden sei, so die Liberale.

Mit dieser Meinung stand sie aber allein auf weiter Flur. Zunächst einmal, sagte der für die Bäder zuständige Bürgermeister Christian Vogel, sei es „nur“ eine Machbarkeitsstudie und noch kein Auftrag, das Volksbad wieder in Betrieb zu nehmen. Es solle geprüft werden, was an Schwimmnutzung möglich ist (inklusive Schulschwimmen), und was sich außerdem noch in dem stark sanierungsbedürftigem Gebäude machen lässt.

Etwa medizinische Anwendungen, und auch eine Saunalandschaft. Gutachter sollen das erkunden. Am brennendsten interessiert die Stadträte natürlich, was eine Wiederbelebung kosten wird. Von 30 bis 40 Millionen Euro war immer die Rede. Vogel: „Doch Genaues wissen wir nicht. Daher ist die Studie wichtig.“

„Ich freue mich darauf!“, sagte Stephan Grosse-Grollmann (Die Guten). „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt.“ Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD), der das Thema einst zur Chefsache gemacht hatte und damit gescheitert war, betont, dass die Rahmenbedingungen (etwa Zinsen) heute sehr viel günstiger sind als noch vor einem Jahrzehnt. „Gut, dass es geprüft wird“, fand auch Monika Krannich-Pöhler von den Grünen. Zustimmung auch von der Linken Liste, so Özlem Bahadir. „In anderen Städten funktioniert das auch“, meinte Joachim Thiel (CSU). „Die Chance nutzen“, betonte Hartmut Beck (Freie Wähler).

Offenbar war Christiane Alberternst nach so vielen Befürwortern so eingeschüchtert – oder beeindruckt, dass sie am Ende ebenfalls mit Ja stimmte.

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