Maly spricht Machtwort: Norisring-Rennen bleibt in Nürnberg

19.10.2015, 18:22 Uhr
Umwelt- und Denkmalschützern ein Dorn im Auge, für Automobilliebhaber ein aufregendes Spektakel: das Norisring-Rennen.

© News5/Grundmann Umwelt- und Denkmalschützern ein Dorn im Auge, für Automobilliebhaber ein aufregendes Spektakel: das Norisring-Rennen.

Das Nürnberger Reichsparteitagsgelände muss entrümpelt werden, findet der Direktor des neuen Münchner Doku-Zentrums, Prof. Winfried Nerdinger. Man solle das Areal von möglichst allen "Zutaten der Nachkriegszeit" befreien - einschließlich den beiden Nürnberger Großveranstaltungen, dem DTM-Rennen am Norisring und "Rock im Park".

Ein Vorschlag, der für Aufregung in Nürnberg sorgt. Aber eben nur ein Vorschlag. "Man darf einzelne Äußerungen nicht überinterpretieren", sagt etwa Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly, der sich am Montag in die Diskussion einschaltete. Die Stadtspitze stelle in "keinster Weise die Existenz beider Großveranstaltungen infrage".

"Hier finde ich ein Autorennen gerade gut!"

Ein klares Plädoyer für die Norisring und "Rock im Park" also. "Wenn einzelne Wissenschaftler meinen, das Norisringrennen solle an diesem Ort nicht mehr stattfinden, so ist das deren Ansicht", sagt Maly. "Im Übrigen gab es andere Experten, die dezidiert für das Norisringrennen an dieser Stelle votierten."

Maly spielt damit etwa auf den Freiburger Historiker Ulrich Herbert an, der ebenfalls beim zweitägigen Nürnberger Symposium zum Reichsparteitagsgelände diskutierte. "Ich bin sonst nicht für Autorennen, aber hier finde ich es gerade gut!", sagt Herbert. Die "profanen" Freizeitveranstaltungen würden demnach ein "bodenständiges Gegengewicht zur mystischen Aufladung und Überhöhung" des Reichsparteitagsgelände bilden.

"Ich sage klar Ja zum Norisring-Rennen, zu Laufveranstaltungen und zu "Rock im Park", sagt auch Nürnbergs Sportbürgermeister, Dr. Klemens Gsell. Man wolle die Zeppelintribüne nicht zu einem Museum machen, auf keinen Fall. "Die letzten Jahre seit Einrichtung des Dokuzentrums und des Geländeinformationssystems beweisen, dass beide Zwecke am Gelände gut vereinbar sind – sowohl mahnende Bildungsinformation als auch kommerzielle Veranstaltungsnutzung."

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