Maly zum Frankenschnellweg: "Glaube nicht an Einigung"

11.8.2016, 06:00 Uhr
In Nürnberg gibt es nach der Sommerpause viel zu entscheiden für Oberbürgermeister Ulrich Maly.

© dpa In Nürnberg gibt es nach der Sommerpause viel zu entscheiden für Oberbürgermeister Ulrich Maly.

... Maly über die Reform des Gymnasiums in Bayern: "Ich bin im Gesprächen mit Bürgermeister Klemens Gsell, wie wir die Entwicklung steuern können. Wir werden uns mit den staatlichen Gymnasien absprechen müssen, wie wir die Schulen nach G 8 und G 9 aufteilen können. Es wird ziemlich schwierig sein, auch in den ganz großen Schulen wie dem Sigmund-Schuckert-Gymnasium oder der Bertolt-Brecht-Schule, zweigleisig zu fahren. Das ist vom Lehrereinsatz her fast nicht zu machen. Wir werden uns der Frage stellen müssen, welche Schulen in Nürnberg werden jetzt die Eliteschulen, die das G8 machen, und welche das G9. Das wird keine leichte Entscheidung. Wir werden uns auch nach den räumlichen Begebenheiten richten müssen."

... über den Standort des Gesundheitsministeriums, das von München nach Nürnberg verlagert werden soll: "Jeder Vorschlag treibt sofort die Preise nach oben und der Staatshaushalt ist mir lieb und teuer. So viele Möglichkeiten gibt es aber nicht. In der Peripherie kann es nicht sein, weil es eine ganze Reihe von Pendlern geben wird, die mit dem IC kommen. Es soll ein prominenter Standort sein, weil es ein ganzes Ministerium ist."

... über den Ausbau des Frankenschnellwegs und die Auseinandersetzung mit dem Bund Naturschutz: "Wir lassen uns vom Bund Naturschutz nicht an der Nase herumführen. Die Verhandlungen haben doch nicht dazu geführt, dass wir den klassischen Rechtsweg aufgeben. Ich persönlich glaube nicht mehr, dass es zu einem Kompromiss kommt. Ich denke, dass der BN im Inneren einigermaßen zerrissen ist. Die Nürnberger Mitglieder wissen, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung in der Stadt das Projekt will. Die BN-Spitze sieht nur die übergeordnete Thematik „Wir sind gegen das Straßenbau-Großprojekt“, ohne die ökologischen Vorteile für die Region richtig zu bewerten."

... über die Miteinbindung von Bürgern beim Bewerbungskonzept zur Kulturhauptstadt Europas: "Wir haben gesagt, wir wollen einen partizipativen Prozess. Aber man muss dabei zwei Phasen unterscheiden. Die Vorauswahl, die beginnt jetzt und endet mit der Abgabe der Bewerbung 2019. In dieser Phase müssen wir den Regeln der Europäischen Union entsprechend ein Bewerbungsbuch schreiben.

Wir werden auf 80 bis 100 Seiten Antworten auf die zentralen Fragen geben: Was ist die europäische Dimension der Bewerbung? Haben wir die Fähigkeit und die Finanzen, das Projekt umzusetzen? Genügt die touristische Infrastruktur? Was sind die kulturellen und künstlerischen Ansatzpunkte? Das müssen wir durcharbeiten."

Das komplette Sommerinterview lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der Nürnberger Zeitung.

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