Mehr Licht und mehr Zäune für Disco-Areal am Klingenhof

22.9.2016, 06:00 Uhr
Wenn die Disco-Route am Klingenhofareal heller wird, dann "machen die Leute mehr Quatsch" - so zumindest die Erwartungshaltung.

© Eduard Weigert Wenn die Disco-Route am Klingenhofareal heller wird, dann "machen die Leute mehr Quatsch" - so zumindest die Erwartungshaltung.

Bereits im Februar dieses Jahres, noch bevor die Diskothek "Resi" im Klingenhof-Areal ihre Pforten zum ersten Mal für Besucher öffnete, waren einige Anwohner skeptisch. Dabei hatte sich der Betreiber von Anfang an größte Mühe gegeben, sie davon zu überzeugen, dass er ihnen ein guter Nachbar sein will. Zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung lud Helmuth Rower alle Bewohner, die rund um seine Disco wohnen, zu sich ein.

Zusammen mit Polizei, Ordnungsamt und dem Vorstadtverein Nürnberg-Nord berichtete er ihnen von einem Konzept, das für bestmöglichen Lärmschutz sorgen soll. Mehr Busse und U-Bahnen, Bauzäune, die Besucher nur über einen Weg zur Diskothek leiten. Zusätzliche Sicherheitskräfte sollten dafür Sorge tragen, dass auf der Straße nachts um halb vier nicht wild rumgegrölt wird.

"Uns war klar, dass nicht alles von Anfang reibungslos funktionieren kann. Nun ist es an der Zeit, etwas nachzujustieren", sagte dann Tobias Schmidt, Vorsitzender des Vorstadtvereins Nürnberg-Nord vor einigen Wochen gegenüber dem Stadtanzeiger.

"Haben konstruktive Diskussion geführt"

Grund dafür ist sicherlich nicht zuletzt, dass sich die Anwohnerbeschwerden seit kurzem häufen. Natürlich, verantwortlich dafür ist nicht allein die Diskothek "Resi". Im Klingenhof-Areal sind schließlich diverse Klubs beheimatet.

An einem runden Tisch sollte deshalb nun eine Art Zwischenbilanz in Sachen Lärm- und Anwohnerschutz gezogen werden. Vertreter von Polizei, Stadt und Vorstadtverein setzten sich mit mehreren Disco-Betreibern und einigen Anwohnern zusammen. "Wir haben eine konstruktive Diskussion geführt", bilanziert Schmidt.

Besucherstrom soll geordnet werden

Herausgekommen sind einige Maßnahmen, die zeitnah umgesetzt werden können und sollen. Ein Bauzaun etwa - der eigentlich schon immer angedacht, aber nur einige Wochen im Einsatz war - soll ab sofort Samstag und Sonntag zwischen 3 und 6 Uhr samt Personal dafür sorgen, dass der Besucherstrom geordnet durch das Gelände geleitet wird. Zusätzlich soll eine wege- und verhaltenssteuernde Beschilderung angebracht werden. Mit Schwerpunktaktionen will die Polizei außerdem Rasern und Falschparkern eine Lektion erteilen.

Zudem sind auch einige mittel- bis langfristige Maßnahmen angedacht. Schmidt: "Wir könnten uns vorstellen, dass etwa die VAG bereits an den U-Bahnstationen Herrnhütte und Nordostbahnhof Ansagen zu angemessenem Verhalten macht." Auch soll bereits im U-Bahnhof der Weg zum Disco-Areal ausgeschildert werden. Des Weiteren kritisiert Schmidt die Abfahrtszeit des letzten Nightliners: "5.06 Uhr ist einfach zu früh, wenn die Diskotheken erst um 5 Uhr schließen", sagt Schmidt.

Und auch die Stadt soll für besseren Anwohnerschutz mit in die Pflicht genommen werden. Denn ein weiteres Ziel des runden Tisches ist der Ausbau der Beleuchtung entlang der Klingenhof- und der Martinstraße. "Je heller es ist, desto weniger Quatsch machen die Leute auf der Straße", glaubt Schmidt.

Sorgt mehr Licht für ruhigere Stimmung?

Zudem könnte der Servicebetrieb Öffentlicher Raum zusätzliche Papierkörbe aufstellen - und die Kosten für die Leerung tragen nicht die Anwohner. Die Disco-Betreiber haben sich bereiterklärt, intern darüber zu beraten, ob die Leerung auf ihre Rechnung erfolgen könnte.

Welche der "mittel- bis langfristigen Maßnahmen", wie Schmidt sie nennt, wirklich umgesetzt werden können, will der Vorsitzende des Vorstadtvereins nun nach und nach prüfen lassen. In drei Monaten tagt der runde Tisch wieder, bis dahin soll es Antworten geben.

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