Mehr Polizisten für die Stadt

12.9.2018, 18:49 Uhr
Seit 2002 Abgeordneter im Landtag: Stefan Schuster.

© Foto: Giulia Iannicelli Seit 2002 Abgeordneter im Landtag: Stefan Schuster.

Warum sind Sie Politiker geworden?

Stefan Schuster: Ich stamme aus einer politisch sehr engagierten Familie und habe mich deshalb schon früh dafür interessiert und engagiert, etwa bei den Falken. Dennoch wurde ich erst einmal Berufsfeuerwehrmann und habe diesen Beruf auch 23 Jahre ausgeübt. Ich war Einsatzleiter und Personalrat bei der Berufsfeuerwehr Nürnberg und habe mich damals schon für andere engagiert. Politik hat mich immer interessiert, und ich wollte mich für die Interessen anderer einsetzen. Das mache ich seit 16 Jahren im Landtag. Denn man kann auch in der Opposition etwas bewirken.

 

An welcher Stelle brennt es in Ihrem Stimmkreis am meisten?

Schuster: Das kann man so nicht sagen. Mein Stimmkreis ist ein besonderer Stimmkreis, weil er sehr unterschiedliche Gebiete einschließt, wie etwa die Südstadt, Industriegebiete in Leyh und Höfen im Westen oder eher dörflich geprägte Orte wie Reichelsdorf. Da sind die Themen überall anders gelagert. Aber gerade das macht für mich den Reiz dieses Stimmkreises aus.

 

Was würden Sie tun, wenn Sie bayerischer Ministerpräsident wären?

Schuster: Ich würde versuchen, die Chancengerechtigkeit zu erhöhen, denn eine echte Gleichheit wird es wohl nie geben. Ich würde Brennpunkte mehr stärken und versuchen, die Innere Sicherheit zu erhöhen. Dazu würden 500 zusätzliche Polizisten gehören, die in der Stadt unterwegs wären — auch zu Fuß auf Streife. Das macht mehr Sinn als eine Reiterstaffel und erhöht auch das Sicherheitsempfinden der Menschen. Zudem stünde mehr bezahlbarer Wohnraum ganz oben auf der Liste, indem der geförderter Bau wieder vorangetrieben wird.

 

Wie sieht Ihr persönliches Rezept gegen den Wahlkampfstress aus?

Schuster: Ich gehe gerne joggen. Aber am meisten kann ich mich bei den langen Spaziergängen mit meinem Hund entspannen, den ich seit vier Jahren habe. Zudem koche ich gerne für Freunde und jeden Freitag auch ein Gericht für ein Video, das dann auf meiner Facebook-Seite zu sehen ist.

 

Was hat sie zuletzt in der Landespolitik am meisten geärgert?

Schuster:

Stefan Schusters persönliche Botschaft an die Wähler können Sie auf diesem Post-it lesen.

Stefan Schusters persönliche Botschaft an die Wähler können Sie auf diesem Post-it lesen. © privat

Das Familiengeld ist ein Ärgernis. Es schürt die soziale Ungerechtigkeit, denn es würde in dieser Form auf Hartz IV angerechnet werden. Geärgert habe ich mich auch über die Einführung der Grenzpolizei. Und obwohl Polizei vor Ort fehlt, soll Nürnberg jetzt eine Reiterstaffel bekommen. Das ist absurd.

Zur Person

Stefan Schuster (59) ist seit Mai 2002 Abgeordneter des Bayerischen Landtags. In den Landtagswahlen 2003, 2008 und 2013 ist es ihm im Stimmkreis Nürnberg-West gelungen, sein Mandat um jeweils weitere fünf Jahre zu verlängern. Schuster trat 1977 in die SPD ein. Vor seiner Abgeordnetentätigkeit im Landtag war Schuster über viele Jahre Einsatzleiter und Personalrat bei der Berufsfeuerwehr Nürnberg. Weiterhin engagierte er sich lange als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in Nürnberg. Ihm liegen besonders die Politikfelder Innere Sicherheit und die Arbeitnehmerpolitik am Herzen.

 

 

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