Messerattacke: Ermittler geben heute Details bekannt

18.2.2019, 09:21 Uhr
Nach der Messerattacke an der Fürther Straße riegelte die Polizei den Tatort ab. Einsatzkräfte des Unterstützungskommandos suchten nach der Tatwaffe.

Nach der Messerattacke an der Fürther Straße riegelte die Polizei den Tatort ab. Einsatzkräfte des Unterstützungskommandos suchten nach der Tatwaffe.

Gegen 5 Uhr früh waren zwei junge Frauen, eine 18-Jährige und eine 21-Jährige, an der Fürther Straße auf dem Weg nach Hause Richtung Maximilianstraße. Die beiden Frauen kamen aus der Disco. Noch vor der Einmündung in die Bärenschanzstraße am Justizpalast ging ein Mann, mit einem Messer bewaffnet, auf die ältere der beiden Frauen los und stach auf sie ein. Geistesgegenwärtig griff die 18-Jährige in die Attacke ein und lieferte sich mit dem Täter eine Rangelei. Der Angreifer verlor dabei den grauen Sportschuh und flüchtete anschließend mit nur einem Turnschuh in Richtung Innenstadt.

Wenig später löste die Einsatzzentrale der Polizei eine Großfahndung aus, die Pressestelle informierte die Bevölkerung über die sozialen Netzwerke. Ein Hubschrauber stieg auf und unterstützte die Einsatzkräfte am Boden aus der Luft. Der Bereich rund um den Tatort wurde abgeriegelt, die Spurensicherung nahm ihre Arbeit auf und sicherte unter anderem den verlorenen Turnschuh. Kräfte des Unterstützungskommandos (USK) suchten in Kellerabgängen, Schächten, Sträuchern und Mülleimern nach der möglichen Tatwaffe. Personenspürhunde der Polizei nahmen die Fährte nach dem Täter auf.

Das 21-jährige Opfer ist durch den Messerangriff am Oberkörper verletzt worden, berichtet Polizeipressesprecher Michael Konrad den Journalisten am Tatort. "Der Angreifer schlug nach derzeitigem Stand unvermittelt und ohne erkennbares Motiv zu." Das Opfer wurde medizinisch versorgt, es war nicht in Lebensgefahr. 

Polizei und Staatsanwaltschaft geben am heutigen Montag um 13 Uhr in einer gemeinsamen Pressekonferenz weitere Einzelheiten zur Tat bekannt.

Erst vor gut zwei Monaten hatte ein 38-Jähriger den Stadtteil St. Johannis in Angst und Schrecken versetzt. Der Mann hatte am 13. Dezember drei Frauen auf offener Straße brutal niedergestochen. Einen Tag später nahm eine Streife der Inspektion West den dringend Tatverdächtigen fest, die Tatwaffe, an der Blutspuren von einem der Opfer gefunden wurden, hatte der Wohnsitzlose bei sich.

Ein Trittbrettfahrer?

Wochen später gab er die Taten zu. "Er hat von sich aus um eine Vernehmung gebeten, um sein Gewissen zu erleichtern", so Antje Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Die Frage, ob am Sonntagmorgen im Stadtteil Gostenhof ein Trittbrettfahrer zugeschlagen habe, verweist Polizeisprecher Michael Konrad in den Bereich der Spekulation: "Davon kann man derzeit nicht ausgehen."

Um 14.45 Uhr schließlich meldet die Polizei einen Fahndungserfolg: "Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen konnte die Polizei einen 25-jährigen Iraker festnehmen. Er gilt als dringend tatverdächtig", hieß es. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth stellte gegen den Mann Haftantrag wegen versuchten Mordes.


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