Messerattacke im Bahnhof: Neun Jahre Haft für 41-Jährigen

28.6.2017, 17:41 Uhr

Mehrere Männer aus dem Bahnhofsmilieu gerieten am frühen Morgen des 11. August 2016 in Streit um etwas Tabak. Die Auseinandersetzung eskalierte, ein 41-Jähriger rammte einem anderen Mann ein Küchenmesser in den Rücken. Die Klinge blieb stecken, Niere, Rippenfell und Zwerchfell wurden durchtrennt. Der Geschädigte musste operiert werden.

Das Landgericht Nürnberg-Fürth bewertete die Tat als versuchten Totschlag. Der Angeklagte habe seinen Kontrahenten bewusst verletzen wollen und in Kauf genommen, dass er stirbt. Die Richter verurteilten den 41-Jährigen, der erst kurz zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden war, zu neun Jahren Haft.

In diese Strafe wurde eine frühere Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Gefängnis eingerechnet, die der Mann noch nicht verbüßt hat. Der Angeklagte selbst hatte von einer Notwehrsituation gesprochen. Sein Verteidiger hatte deshalb Freispruch beantragt.