Mieterbund kritisiert: GBW-Mieten in Nürnberg zu Unrecht erhöht

Nürnberg - Das Wohnungsunternehmen GBW hat rund 1000 Mieten in Nürnberg zu Unrecht erhöht. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Mieterbund Nürnberg und Umgebung (DMB).

Im März hat das Unternehmen für fast ein Drittel seines hiesigen Bestandes Mieterhöhungen verschickt. Unangenehm aufgefallen ist, dass die GBW Druck auf Mieter ausübte. Wer einer Erhöhung nicht zustimmte, dem drohte das Unternehmen mit einem Gutachter, den die Bewohner selbst bezahlen sollten. Der Mieterbund sprach von "Einschüchterung" und "juristischen Unwahrheiten"

Überprüfungen des Mieterbundes ergaben, dass diese Erhöhungen unwirksam und in den meisten vom DMB geprüften Fällen weit überhöht waren, so Geschäftsführer Gunther Geiler.

Ahnungslose Mieter stimmten Erhöhungen zu

"Die Tatsache, dass vielfach überhöhte Mieten verlangt wurden, ist den Mietern dadurch vorenthalten worden, dass die GBW ihnen keinen ausgefüllten Mietspiegel übersandt hat", erklärt Geiler. Stattdessen habe sie sich auf drei Vergleichswohnungen bezogen, die aber nicht repräsentativ seien. Das Unternehmen habe damit verschwiegen, was die Wohnungen tatsächlich wert seien. "Weil die meisten Mieter das nicht wussten, haben sie der Erhöhung zugestimmt." Viele Hundert Haushalte zahlen laut Geiler nun eine weit höhere Miete, als sie müssten. In dieser Sache hat der DMB Gespräche mit dem Wohnungsunternehmen geführt. "Wir wollten die GBW dazu bewegen, die Erhöhungen zurückzunehmen", so Geiler. Doch die Gespräche sind gescheitert, die GBW lehnt Korrekturen ab.

Die Linke Liste wirft dem Unternehmen in einer Presseerklärung "Profitsucht" vor. Stadtrat Titus Schüller moniert überdies, dass GBW-Ombudsmann Günther Beckstein (CSU) bei „diesen Vorgängen tatenlos zuschaut“. Er schlägt den Rücktritt Becksteins von dieser Funktion vor.

Informationen für Mieter hält der Deutschen Mieterbund Nürnberg bereit.