Millionen-Zuschuss für die Israelitische Kultusgemeinde

31.10.2014, 06:00 Uhr
Angrenzend an das bestehende Zentrum der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) entstehen bis Ende 2015 ein neuer Festsaal sowie Schulungsräume und Büros.

© Matejka Angrenzend an das bestehende Zentrum der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) entstehen bis Ende 2015 ein neuer Festsaal sowie Schulungsräume und Büros.

Der heutige Gemeindekomplex ist 30 Jahre alt. Ausgelegt war er ursprünglich für 500 Mitglieder. Doch längst reicht das Gebäude nicht mehr aus für die vielfältigen Aufgaben der IKG. Dazu gehören das Adolf-Hamburger-Senioren- und Pflegeheim mit Platz für 108 Personen, die Synagoge sowie das Gemeindezentrum. Für den Religionsunterricht jüngerer Mitglieder beispielsweise muss die Gemeinde schon in andere Räume in der Stadt ausweichen.

Noch zu Lebzeiten hat der langjährige IKG-Vorsitzende Arno Hamburger die Weichen für den Neubau gestellt. Die Pläne setzt nun sein Nachfolger, Rudi Ceslanski, um. Der Anbau (Architekten distlerrosner, Nürnberg) werde voraussichtlich im November 2015 eingeweiht. Er kann sich gut vorstellen, dass der markante Bau mit einer Lochfassade den Namen seines 2013 verstorbenen Vorgängers trägt.

Rudi Ceslanski, IKG-Vorsitzender, nimmt den Scheck von Finanzminister Markus Söder gerne an.

Rudi Ceslanski, IKG-Vorsitzender, nimmt den Scheck von Finanzminister Markus Söder gerne an. © Matejka

Hohe Sicherheit

Insgesamt 4,6 Millionen Euro wird das Projekt voraussichtlich kosten. Im Zentrum steht ein Multifunktionssaal für 350 Besucher. Umgeben ist er von Schulungsräumen für Sprach- und Religionskurse sowie für die Migrationsberatung. Denn ein Großteil der Mitglieder, so Ceslanski, ist in den 90er Jahren aus der früheren Sowjetunion nach Nürnberg gekommen.

Allein 500.000 Euro fließen in ein noch einmal erweitertes Sicherheitskonzept für die zweitgrößte jüdische Kultusgemeinde in Bayern. Ausschlaggebend war laut Ceslanski der "Protest radikaler islamischer Jugendlicher im Sommer im Hauptbahnhof".

Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) überbrachte der Gemeinde am Donnerstag symbolisch einen Scheck über 400.000 Euro als Zuschuss des Landes für den Anbau, der hinter dem Heim auf einem Grundstück erfolgt. "Wir wollen, dass das jüdische Leben und die jüdische Gemeinde in Nürnberg eine sichere Zukunft haben", sagte der Nürnberger Landtagsabgeordnete. Noch einmal 500.000 Euro steuert die Bayerische Landesstiftung bei, deren Vize-Chef Söder ist. Weitere 400 000 Euro kommen von der Stadt Nürnberg. Einen entsprechenden Beschluss hatte der Stadtrat bereits im vergangenen Jahr gefasst.

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