Mit dem "Kulturticket" kostenlos in die Oper und zum Konzert

Nürnberg - Auf ins Konzert, ins Schauspiel, in die Oper oder zum Ballett: Ein neues "Kulturticket" verhilft Menschen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, ab Mai zum kostenlosen Besuch ausgewählter Vorstellungen.

Alle Fäden laufen bei der Bürgerstiftung Nürnberg zusammen. Sie sammelt auf der einen Seite die Wünsche von Interessenten, die sich schriftlich als „Kulturgast“ registrieren lassen müssen. Entscheidende Voraussetzung: ein Nürnberg-Pass, also der Anspruch auf Sozialleistungen. Neben dem Sozialamt helfen und unterstützen bei der Anmeldung das Sozialmagazin „Straßenkreuzer“ und die Stadtmission.

Auf der anderen Seite stehen die „Kulturpartner“, bisher das Staatstheater, das KunstKulturQuartier (einschließlich Tafelhalle), die Kulturläden und das Gostner Hoftheater. Etwa zwei Wochen vor dem jeweiligen Termin stellen sie Listen für kostenlose Plätze zur Verfügung, je nach Nachfrage in wechselnder Anzahl und Kategorie. „Aus der Erfahrung heraus ist meistens gut abzuschätzen, wie viele Karten am Ende übrig bleiben würden“, erläutert Johann Casimir Eule vom Staatstheater.

An der Abendkasse hinterlegt

Ein neu formiertes Team von Ehrenamtlichen der Bürgerstiftung übernimmt per Mail und Telefon die Vermittlung – und stützt sich dabei auf eine andernorts erprobte Software. „Die regelt zum Beispiel automatisch, dass nicht immer dieselben zum Zuge kommen“, erläutert Inge Weise, die Vorsitzende der Bürgerstiftung.

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DER STANDPUNKT: Überfällig

Die Karten werden jeweils an der Abendkasse hinterlegt – da die Bedürftigkeit vorab geprüft ist, muss dort niemand mehr seinen Nürnberg-Pass vorlegen. Neben Sozial- und Kulturreferat beteiligen sich die Sparkasse und der Rotary-Club Nürnberg Sigena an der Anschubfinanzierung. Bis zur Sommerpause läuft eine Pilotphase. „Wir hoffen, dass sich bereits zum Saisonbeginn im Herbst weitere Anbieter beteiligen“, so Weise.