Mit Salsa und Prosecco ins neue Jahr

1.1.2011, 19:18 Uhr
Mit Salsa und Prosecco ins neue Jahr

© Michael Matejka

Wie wird wohl das Jahr 2011? Wenn überhaupt, weiß das nur jemand, der in die Zukunft sehen kann. Das dachten sich auch Tanja Müller und ihr Team der „Unauffindbar“ in Nürnberg. Sie engagierten prompt Kartenlegerin Vicki für den Silvesterabend. Der Plan ging auf: „Viele haben das Schild draußen gelesen und kamen zum ersten Mal in die Bar“, freut sich die Inhaberin.

Das bestätigt auch Peter Maier, der sich von Vicki die Karten legen ließ. In fünf bis zehn Minuten gab die Transsilvanierin einen groben Überblick. „Liebe und Geld sind die Hauptthemen 2011“, verrät der Nürnberger, der auch die Tipps von Vicki gerne annahm, wie es denn mit einer neuen Liebe klappen könnte. Was will man also mehr?

Kräftig gefeiert haben die Gäste im Cinecittà. Die Trattoria bot ein reichhaltiges Silvester-Menü, im Arena-Kino sorgte DJ Sommi – bekannt aus dem Erlanger E-Werk und von der Bergkirchweih – für Stimmung. In der Oceanbar legte DJ Rewerb Charts aus den 80ern und 90ern auf. Die Live-Band Grape animierte das Publikum in der Zentralbar mit Disco-Beats bis Black-Hits von heute zu tänzerischen Höchstleistungen. Trotz Schneematsch trugen manche Damen atemraubende High-Heels und dazu die passenden Minikleidchen oder Paillettentops.

Zwischen Treppe und engem Gang steckengeblieben

Pünktlich um Zwölf fanden sich die meisten Gäste dann auf der Dachterrasse ein, um das Feuerwerk zu sehen. Wer sich früh genug einen Platz gesichert hatte, konnte entspannt anstoßen, die anderen steckten zwischen Treppe und dem engen Gang zur Terrasse fest. Auch ne Möglichkeit, das neue Jahr zu begrüßen...

Mit Salsa und Prosecco ins neue Jahr

© Matejka

Wunderbar kitschig konnten die Besucher des Silvestivals das neue Jahr begrüßen, vor allem diejenigen, die am Klarissenplatz auf das neue Jahr anstießen: Um kurz nach zwölf erklangen an allen acht Spielstätten Walzerklänge aus den Lautsprechern. Während es im Rathaus und im Germanischen Nationalmuseum eher ruhig zuging, wurden vor dem Neuen Museum bei leise rieselndem Schnee ausgelassen die Runden gedreht. Schöner hätte es auch in einer Hollywoodschnulze nicht sein können.

Voodoo-Groove in der Scheune

Das Silvestival selbst, das in diesem Jahr erstmals in Nürnberg stattfand, wurde zu einer Entdeckungsreise durch die Nacht: Voodoo-Groove in der Scheune der Altstadtfreunde, Gypsy-Weltmusik im Germanischen Nationalmuseum, Indie-Elektro-Beats in der Katharinenruine, Salsa unter freiem Himmel – unterschiedlicher hätten die Spielstätten und die Musikrichtungen nicht sein können.

Beim Pilgern von Veranstaltungsort zu Veranstaltungsort konnte manch einer sogar ganz neue Seiten an sich entdecken: Die Jüngeren unter dem Publikum entdeckten beispielsweise, wie entspannt die Neujahrsnacht mit jazzigen Klängen der Thilo Wolf Big Band zu Ende gehen kann. Manch älteres Semester blieb hingegen im Club Stereo hängen, wo die Band Carlos Reisch mit Hip-Hop-Klängen für ordentlich Stimmung sorgte.

Einschenk-Marathon begann um 23 Uhr

Mit Salsa und Prosecco ins neue Jahr

© Daut

Sprichwörtlich alle Hände voll zu tun hatte an Silvester Christiane Kirchenbauer. Denn wer zu diesem Zeitpunkt an der Champagnerbar des Grand Hotels arbeitet, dem könnte ruhig noch ein dritter oder vierter Arm zum Ausschenken wachsen. Schließlich wollten die rund 300 Gäste, die dort unter dem Motto „Orient Express“ dinierten, alle rechtzeitig ein Gläschen Prickelndes in der Hand halten.

Ab 23 Uhr begann deshalb für die Auszubildende der Einschenk-Marathon. Über den Service-Stopp um kurz vor Mitternacht, freute sie sich besonders. „Das ist nett von unseren Chefs, dass auch das Personal anstoßen darf.“ An Silvester zu arbeiten, findet sie übrigens eher stressreduzierend als ärgerlich: „Bei mir ist wenigstens klar was ich mache: ich arbeite.“

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