Morlock-Stadion: Die Familie der FCN-Legende hilft mit

24.1.2017, 08:53 Uhr
Wie der neue Sponsor die Fans ins Boot holen möchte, um den Namen "Max-Morlock-Stadion" zu realisieren, ist noch unklar.

© Sportfoto Zink / DaMa Wie der neue Sponsor die Fans ins Boot holen möchte, um den Namen "Max-Morlock-Stadion" zu realisieren, ist noch unklar.

Noch ist das Max-Morlock-Stadion nicht in Stein gemeißelt. Und doch: "Gemeinsam schaffen wir das." Davon ist die Consorsbank überzeugt, wie auf einer eilig eingerichteten Internetseite zu lesen ist. Wer max-morlock-stadion-2017.de eingibt, liest diesen Satz - und nicht viel mehr.

Wer mehr wissen will, darf seine Mailadresse hinterlassen. "Sei dabei und trage dich ein. Wir informieren dich, wenn es losgeht", verspricht Consors. Wie die Bank, die das Namenssponsoring übernimmt, Fans für ein Max-Morlock-Stadion ins Boot holen will, ist noch offen.


Kommentar zum Max-Morlock-Stadion: Balsam für die Club-Fanseele


Dem wollen auch die Anhänger der "Max-Morlock-Stadion jetzt"-Kampagne nicht vorgreifen: Obwohl ihr Traum näher rückt, halten sie sich bedeckt. Wie der 1. FC Nürnberg. "Wir begrüßen natürlich, wenn sich ein Unternehmen beim Stadion Nürnberg engagiert", so der knappe Kommentar des Clubs. Und: "Die Grundidee ist aus Fansicht sicherlich spannend."

Voll des Lobes über die Entwicklungen rund um das Achteck an der Hans-Kalb-Straße ist man im Rathaus. Ein froher Sebastian Brehm glaubt, dass das die Interessen der meisten Nürnberger und Clubfans widerspiegelt. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Brehm, selbst Fan, würde persönlich einen Beitrag leisten. Das würde auch Nasser Ahmed, SPD–Stadtrat und sportpolitischer Sprecher. Er will aber noch einmal darauf hinweisen, wer bislang den größten Beitrag geleistet hat: Bürgermeister Christian Vogel. "Markus Söder hat den Stadionnamen damals zum Wahlkampfthema gemacht, viel getost - und es nicht geschafft. Christian Vogel schon."

Vogel selbst wiederum dankt der Familie der Club-Legende. Denn die hält die Rechte für die Marke Max Morlock - und stellt der Betreibergesellschaft das Namensrecht unentgeltlich zur Verfügung. "Ich bin der Familie sehr dankbar für diese großzügige Geste, ohne die die Gespräche noch schwerer gewesen wären", sagt Vogel.

Ein Modell für die Zukunft

Grünen-Fraktionschef Achim Mletzko will dem Stadionchef gar einen Orden verleihen. "Er hat einen super Job gemacht." Ein Max-Morlock-Stadion, das hat Charisma, sagt Mletzko - "und wer jetzt kommt und sich dran stört, dem ist auch nicht zu helfen".

Der Grünen-Stadtrat meint diejenigen, die "mit einem Haken rechnen". Einen solchen sieht Nasser Ahmed am ehesten darin, dass es schwierig sein könnte, ein Max-Morlock-Stadion wieder umzutaufen. Ahmed hofft aber vielmehr, dass diese Verbindung aus Privatwirtschaft und Fankultur ein Modell für die Zukunft ist.

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