Musikalische Feuertaufe bei den Symphonikern

7.6.2011, 17:43 Uhr
Musikalische Feuertaufe bei den Symphonikern

© Silke Hillegeist

Ihr Können stellen die beteiligten Schüler am Donnerstag bei den Nürnberger Symphonikern unter Beweis – sogar mit einer eigenen Hymne.

Mit dieser Initiative beschreitet die Metropolregion neue Wege im Musikunterricht. Mittlerweile erstreckt sich der Kreis, den „klasse.im.puls“ nachhaltig fördert, bayernweit auf 24 Haupt-und Mittelschulen sowie 44 Realschulen. Insgesamt haben derzeit 1700 Schüler die Möglichkeit, durch dieses Projekt ein Instrument zu erlernen oder im Chor zu singen. Ein wichtiger Aspekt bei diesem sozial-musikalischen Projekt ist, dass die Schüler die Gemeinschaft der Gruppe erfahren und eine verantwortungsvolle Rolle im Team zu übernehmen lernen. Sie sollen das Hören in vielfältiger Weise erlernen: hinhören, aufeinander hören, zuhören – seltene Werte in einer reizüberfluteten Zeit.

Ab der 5. Klasse können die Schülerinnen und Schüler an den beteiligten Schulen entscheiden, ob und in welcher Form sie sich einer Musikklasse anschließen möchten. Den Schulen ist die Auswahl der Musikklassen freigestellt. Der Schwerpunkt liegt auf Haupt-, Mittel- und Realschulen, um gerade diesen Kindern eine musikalische Entwicklung zu ermöglichen.

Spezieller Wert bei den Konzepten wird auf die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund oder Schichten mit wenig Bildung gelegt. Unterstützt werden die Schulen bei der Einführung von einem dafür ausgebildeten Projektleiter. Ziel ist es, durch ein attraktives Angebot die soziale, schulische und persönliche Entwicklung von Schülern in sozialen Brennpunkten zu fördern.

Der Impuls, der von „klasse.im. puls“ ausgeht, prägt das musikalische Team. So entstand die Idee, eine eigene Hymne zu kreieren. In den Text wurden Vorschläge der Schüler eingearbeitet. Der renommierte Nürnberger Komponist Heinrich Hartl war gerne bereit, die Hymne musikalisch umzusetzen. Hartl hat Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Kindern. Für ihn sei es „aufregend, mit Kindern gemeinsam soziale Komponenten für ihr späteres Leben zu schaffen“, deshalb sei es ihm „als Komponist wichtig, daran mitzuarbeiten“.

Einem großen Publikum präsentiert wird die „klasse.im.puls“-Hymne am kommenden Donnerstag im Konzertsaal der Nürnberger Symphoniker im Rahmen eines musikalischen Programms. Der Veranstaltungsort und das engagierte Mitwirken eines bekannten Komponisten sowie der Nürnberger Symphoniker unter der Leitung von Chefdirigent Alexander Shelley macht deutlich, dass „klasse.im.puls“ die Kinder in ihrer Persönlichkeit stärken und sozial in die Gesellschaft einbinden möchte. Für die 250 ausgewählten Schülerinnen und Schüler aus den 5. und 6. Klassen von acht Schulen aus Nürnberg und Umgebung wird dies ein großartiges Erlebnis. Komponist Heinrich Hartl betonte bei der ersten Orchesterprobe, es sei wunderbar, „normalen Kindern die Möglichkeit zu geben, mit einem großen Orchester zu spielen“, auch wenn sie sich „erst an den Umgang mit dem Orchesterklang gewöhnen müssen“.

Die Aufregung und Begeisterung der kleinen Chorsänger ist groß, wie man dem ameisengleichen Gewusel aber auch der Konzentration auf der Bühne entnehmen konnte. Bei den Stücken werden sich jeweils 125 Schüler der Chorklassen abwechseln, „mehr passen nicht auf die Bühne“, begründet dies Projektleiterin Evelyn Beißel. Für die Aufführung wurde außer der klasse.im.puls-Hymne die „Porgy and Bess Suite“ von George Gershwin eigens für die Chorklassen arrangiert und die Nürnberger Symphoniker spielen die „Polowitzer Tänze“ von Alexander Borodin. Moderiert wird der Konzertabend vom Intendanten der Nürnberger Symphoniker, Lucius Hemmer, und Prof. Dr. Wolfgang Pfeiffer.

Ein großes Ereignis für die Schülerinnen und Schüler, gemeinsam mit ihren Initiatoren und Förderern die ersten Erfolge des jungen, ambitionierten Projekts zu präsentieren.

Konzert der „klasse.im.puls“-Chorklassen im Konzertsaal der Nürnberger Symphoniker, Bayernstraße 100, Donnerstag, 9. Juni, um 19 Uhr. Infos im Internet: www.klasse-im-puls.de


 

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